Die BND-Affäre und die Schweiz: BND und NSA sollen Swisscom-Kunden ausspioniert habenJanuary 27, 2017
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Der deutsche Geheimdienst BND habe Daten aus der Schweiz an die NSA weitergeleitet: Das sagt ein österreichischer Politiker gestützt auf neu aufgetauchte Dokumente.
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Der österreichische Grünen-Politiker Peter Pilz präsentiert in mehreren europäischen Städten Enthüllungen über Spionagepraktiken der NSA – am Mittwoch auch in Bern.
Der österreichische Grünen-Politiker Peter Pilz präsentiert in mehreren europäischen Städten Enthüllungen über Spionagepraktiken der NSA – am Mittwoch auch in Bern. (Bild: Imago)
Der Abhörskandal um den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) und die amerikanische NSA betreffe auch Schweizer Privatpersonen und Firmen. Das sagt Peter Pilz, grüner Abgeordneter im österreichischen Nationalrat, gestützt auf angebliche Geheimdokumente. Am Mittwoch präsentierte Pilz die Dokumente in Bern – zusammen mit der Co-Präsidentin und dem Fraktionschef der Schweizer Grünen, Regula Rytz und Balthasar Glättli.
Mit den Dokumenten glaubt Pilz belegen zu können, dass der BND Internetdaten aus der Schweiz ausspioniert und an die NSA weitergeleitet habe. Passiert sei das im Rahmen der «Operation Eikonal», die deutsche Medien im Oktober 2014 publik gemacht haben. Neu ist jetzt der Bezug zur Schweiz. Pilz präsentierte eine mit vielen technischen Details versehene Liste von über 250 Daten-Transitleitungen durch Deutschland. Dabei handle es sich um eine Prioritätenliste jener Leitungen, die der BND zwischen 2004 und 2008 im Auftrag der NSA ausgespäht habe. Neun der 250 Transitleitungen kommen aus der Schweiz und führen nach Prag, Sydney, Tokio, Seoul, Luxemburg, Warschau und Moskau. Auf Schweizer Seite wurden diese Leitungen laut Liste von der Swisscom betrieben. In Frankfurt, wo sich der grösste Internetknotenpunkt der Welt befindet, soll die deutsche Telekom dem BND Zugriff gewährt haben. Der BND habe die Daten an die NSA weitergegeben, gestützt auf ein Memorandum aus dem Jahr 2002.
Grüne planen Strafanzeige
Wenn die Liste authentisch ist, wäre die Schweiz eines von 64 Ländern, die vom BND/NSA-Lauschangriff betroffen wären. Der Zugriff auf die Leitungen stützt sich laut Pilz auf einen Vertrag zwischen BND und deutscher Telekom von 2004. Diesen Vertrag hat Pilz vor ein paar Tagen in Österreich veröffentlicht. Der Vertrag regelt die Aufklärung von «kabelgestützten leitungs- und paketvermittelten Fernmeldeverkehren, die ihren Ursprung und ihr Ziel nicht in der Bundesrepublik Deutschland haben (‹Transit›)». Über die Herkunft der Dokumente äussert Pilz sich unter Berufung auf den Quellenschutz nicht. Er habe ihre Echtheit jedoch zweifelsfrei verifiziert, sagt Pilz. In Österreich ist der 61-Jährige eine bekannte Grösse. Seit über 20 Jahren gehört er dem Parlament an. Einerseits ist er wegen seiner Streitbarkeit umstritten, andererseits ist er über die Parteigrenzen hinaus respektiert für Verdienste bei der Aufdeckung mehrerer Skandale – etwa bei der Eurofighter- und der Lucona-Affäre.
Im Unterschied zu anderen Grünen – notabene auch zu vielen Schweizer Grünen – hält Pilz Nachrichtendienste und Armee grundsätzlich für notwendig. Warum er sich trotzdem gegen die flächendeckende Überwachung wehrt, begründet Pilz ironisch mit einem Zitat der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel: «Ausspähen unter Freunden – das geht gar nicht.» Derzeit befindet sich Pilz mit seinen Geheimdokumenten auf einem Medien-Marathon durch Europa. In Wien und Berlin ist er bereits vor den Medien aufgetreten; ein weiterer Auftritt ist in Brüssel geplant.
Den Schweizer Grünen spielt Pilz damit einen politischen Steilpass in der Debatte um das Nachrichtendienstgesetz zu, das der Ständerat am 11. Juni berät. Das Gesetz soll dem Schweizer Nachrichtendienst genau das erlauben, was der BND in Frankfurt gemacht haben soll: die Kabelaufklärung. Die Grünen bekämpfen diese Kompetenzausweitung für den Nachrichtendienst. Sie verlangen auch, dass «die offizielle Schweiz» gegenüber den deutschen Behörden dezidiert auf die mutmassliche Ausspionierung reagiere. Zudem bereitet die Partei laut Glättli vorsorglich eine Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft wegen Spionage vor.
«Keine Garantien abgeben»
Die Swisscom erklärt, sie habe von der möglichen Abhöraktion nur aus den Medien Kenntnis. Die Firma weist darauf hin, dass sie die Kommunikation nur innerhalb der Schweiz schützen könne. «Swisscom kann deshalb für Daten, die das Swisscom-Netz verlassen, keine Garantien abgeben.» Die von Pilz erwähnten neun Leitungen «gehören gemäss unserem Kenntnisstand aktuell nicht uns», teilt die Swisscom mit. Um die Situation vor zehn Jahren zu klären, würde man weitere Angaben brauchen.
Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) reagiert mit einer generellen Stellungnahme. «Der NDB untersucht die Veröffentlichungen betreffend die nachrichtendienstlichen Aktivitäten technischer Natur von ausländischen Nachrichtendiensten, die potenzielle Zusammenhänge mit der Schweiz haben könnten», sagt eine Sprecherin sibyllinisch. Zurzeit seien Abklärungen im Gange, «um Verbindungen zu unserem Land zu prüfen». Präziser wollte die Sprecherin nicht werden.
von Markus Häfliger, Bern27.5.2015, 21:42 Uhr
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BND-Agenten brechen ihr SchweigenJanuary 27, 2017
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Inside BND: Er war Agent im Kalten Krieg und hat Dschihadisten gejagt. Sie ist gerade mit ihrer Ausbildung fertig und wartet auf den ersten Einsatz im Ausland. Aus dem Leben zweier deutscher Spione.
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Als Michael Sidka* dem Kalten Krieg wiederbegegnet, steht er im Garten einer blassgelben Villa zwischen Bronzestatuen und wintermüdem Bambus. Sidka, ein Baum von einem Mann, hat die Arme vor der breiten Brust verschränkt, seine raue Stimme füllt die eisige Luft. Der Zufall hat ihn an diesem Morgen mit einem Mann zusammengeführt, den er von früher kennt. Sie reden über eine Zeit, in der sie Helden waren, Abenteurer im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland, Topspione.
„War einiges los, damals“, sagt Sidka und lacht sein heiseres Lachen. Der andere, hager, nickt. Damals. Sowjetunion, DDR, der Osten gegen den Westen.
Es ist ein Freitagmorgen im Frühjahr. Sidka soll einen heiklen Auftrag übernehmen. Auch deshalb ist er in die Villa gekommen, nach Pullach, in die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes. Eine Dreiviertelstunde hat er mit dem Auto gebraucht, er ist gleich nach dem Frühstück losgefahren. Der Auftrag ist streng geheim. Es geht um ein Land aus den Nachrichten, in dem Bomben detonieren, in dem viel geschossen und gekämpft wird.
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Na dann, sagt Sidka und dreht dem Hageren und der Vergangenheit den Rücken zu. Er ist inzwischen Mitte 60. Er war schon in Rente, als der Bundesnachrichtendienst – kurz: BND – ihn zurückgeholt hat für diesen Spezialauftrag. Er weiß, was von ihm erwartet wird. Er kennt das ja seit 30 Jahren. Trotzdem kommt es ihm manchmal so vor, als wäre der Beruf inzwischen ein anderer.
***Einmalige Nutzung WELT-Gruppe incl. welt.de/weltHD*** Agenten im Interview mit Redakteur Marc Neller / Welt am Sonntag Pullach bei München (Bayern)
Präsidentenvilla in der BND-Zentrale in Pullach
Quelle: Jörg Fokuhl
Früher kam es vor allem darauf an, die richtigen Leute anzusprechen, um beispielsweise zu wissen, was der sowjetische Präsident als Nächstes vorhat. Inzwischen wird es immer wichtiger, aus Millionen Telefondaten, Mails und anderen Spuren im Internet diejenigen herauszufiltern, die verraten könnten, wer womöglich einen Terroranschlag in Deutschland plant.
Außerdem scheint es, als gälte auf einmal auch das eherne Gesetz der Spione nicht mehr. Sie waren mal Männer, die im Verborgenen wirkten, mit falschen Namen, geräuschlos und zuverlässig, meist wusste nicht einmal die eigene Ehefrau, was sie taten. Es sollte so sein. In den vergangenen Monaten aber sah es so aus, als hätte niemand in Deutschland weniger Geheimnisse als der Geheimdienst.
Angefangen hat es vor gut zwei Jahren.
Edward Snowden reichte ein USB-Stick
Im Juni 2013 schickte ein schmächtiger Informatiker mit bleichem Jungengesicht von Hongkong aus Dokumente nach Washington und London an zwei Zeitungsredaktionen. Wenig später kannte die ganze Welt das Kürzel eines US-Geheimdienstes, von dem lange Zeit nicht einmal die Amerikaner wussten: NSA.
Die Welt erfuhr, dass die National Security Agency sehr mächtig ist und eine gigantische Datensammelmaschine, die über Jahre hinweg millionenfach Amerikaner ausspähte. Edward Snowden reichte ein USB-Stick, um unbemerkt Unterlagen aus einer der modernsten und am besten gesicherten Spionageorganisationen der Welt rauszuschmuggeln. Früher hätte man dafür mit einem Lastwagen voller Papier und Mikrofiche-Folien einen mächtigen Schutzwall aus Sicherheitszäunen, Wachhunden, Patrouillenfahrzeugen und Überwachungskameras überwinden müssen.
Wenig später kam heraus, dass die Amerikaner das Telefon der Bundeskanzlerin abgehört hatten. Dann flog auf, dass irgendwer es geschafft hatte, einen Maulwurf in einer wichtigen Abteilung des BND zu platzieren. Er sagte, er habe für die Amerikaner gespäht.
Außerdem ist da der Untersuchungsausschuss des Bundestags, in dem ständig ein anderer Kollege Sidkas bedrängt wird, zu verraten, woher er welche Informationen bekommt und mit wem er sie austauscht. Und da sind die Pannen beim Bau der neuen Zentrale in Berlin, geklaute Baupläne, geklaute Wasserhähne. Das alles läuft abends in den Nachrichtensendungen im Fernsehen. Es ist manchmal nicht ganz klar, was davon beängstigend und was unfreiwillig komisch ist.
Klub der Schlapphüte
Der BND hat ein Problem. Er will kein Geheimdienst ohne Geheimnisse sein, weil ihm Informanten und die Spionagebehörden anderer Länder dann nichts mehr erzählen. Einige haben zuletzt gedroht, die Zusammenarbeit zu beenden, wenn die Deutschen sie in irgendwas mit reinziehen, in diesen Untersuchungsausschuss zum Beispiel.
Außerdem will der BND den Ruf loswerden, ein Klub der Schlapphüte zu sein, ein Zirkel für aus der Zeit gefallene Schattenkrieger, hängen geblieben in den 70er-Jahren. Auch deshalb lässt er seine neue Zentrale in Berlin bauen, mitten in der Stadt, gut eine Viertelstunde Fußweg vom Kanzleramt entfernt. Auch deshalb geben sich der Präsident und sein Pressestab große Mühe, den BND als modernen Dienstleister darzustellen, der das Bundeskanzleramt und die Regierung jeden Tag mit Einschätzungen zu allen politisch wichtigen Themen und Gegenden der Welt versorgt. Die freundlichen Spione von nebenan, die brisante Geheimnisse lüften, aber nichts zu verbergen haben. So in etwa würde der Nachrichtendienst gern gesehen.
In einem kleinen Gewässer spiegeln sich am 05.03.2015 in Berlin Gebäude der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND). Nach dem Bekanntwerden eines Wasserschadens ist das Neubauprojekt erneut in den Schlagzeilen. Foto: Paul Zinken/dpa (Zu dpa “Zentraler BND-Sicherheitsbereich von Wasserschaden nicht betroffen”) +++(c) dpa – Bildfunk+++
Geklaute Baupläne, geklaute Wasserhähne: Die neue Zentrale des BND ist häufig in den Schlagzeilen
Quelle: dpa
Die Deutschen wissen nicht so recht, was sie von ihren Spionen halten sollen. Sie mögen James Bond, aber sie mögen keine Behörde, von der sie glauben, dass sie im Leben der Bürger herumschnüffelt. Sie ahnen, dass James Bond mit der Wirklichkeit ungefähr so viel zu tun hat wie ein Bundeskanzler mit der Aufzucht von Flamingos. Doch von James Bond wissen sie, was er tut, von den deutschen Agenten wissen sie praktisch nichts.
Wie wird man ein Spion? Wie muss man sein, was muss man können? Wie ist das, wenn man ständig die Geheimnisse anderer lüften will und aus sich selbst ein großes Geheimnis macht? Es gibt kaum Antworten auf diese Fragen. Wenn Spione über ihre Arbeit sprechen, dann mit Kollegen. Nicht mit der Familie, nicht mit Freunden, mit Journalisten schon gar nicht. Sidka hat lange überlegt, bevor er zusagte. Wie seine Kollegin, eine junge Frau, Anfang zwanzig, eine andere Generation Agenten, gerade erst ausgebildet.
Zu Snowden kein Wort, sagt Sidka.
Er ist zurück in die Villa gegangen, in ein Zimmer mit viel dunklem Holz, und hat sich noch einen Kaffee eingegossen. „Kein Wort.“ Es ist einer dieser Momente, in denen er sein Gesicht verschließt, von einem Moment auf den nächsten verlieren die Augen jeden Ausdruck, die Lippen werden schmal. Ein Mann, der extravagant blau leuchtet, Wolljacke, Chinohosen, Lederschuhe mit orangefarbenen Sohlen. Und der sich hütet. Eine Bundesregierung macht Politik, ein Spion spioniert. Keine Politik, ein anderer Name, das sind seine Bedingungen.
Operation „Stay behind“
Sidka war gerade Mitte dreißig, im besten Alter, ein Mann mit Familie und Verpflichtungen, als ihn ein Bundeswehr-Mann anspricht und fragt, ob er sich vorstellen könnte, Agent zu werden. Es gebe eine sehr reizvolle Aufgabe. Er, Sidka, sei genau der Richtige.
Sidka sagt heute, „selbst wenn ich nur Socken hätte zählen sollen, hätte ich es wahrscheinlich gemacht“.
Er ist bei der Bundeswehr damals Fernmeldetechniker, seit zehn Jahren im Dienstgrad eines Hauptmanns. Der Job beim BND bedeutet die sofortige Beförderung zum Major, ein gutes Gehalt, Stellenzulage und die Sicherheit, dass er mit der Familie am Starnberger See wohnen bleiben kann, denn sein Dienstort soll Pullach sein. Der BND würde ihn morgens mit dem Bus abholen und abends nach Dienstschluss nach Hause bringen lassen, zusammen mit anderen Agenten. Außerdem klingt die Aufgabe aufregend.
SELBST WENN ICH NUR SOCKEN HÄTTE ZÄHLEN SOLLEN, HÄTTE ICH ES WAHRSCHEINLICH GEMACHT
MICHAEL SIDKA
Sidka soll Teil einer Partisanenarmee werden, die der BND so geheim hält, dass selbst im Dienst kaum jemand von ihr weiß, Operation „Stay behind“. Er soll Funksprechgeräte entwickeln, die einfach zu bedienen sind und die man im Boden vergraben und jahrzehntelang darin liegen lassen kann, nicht kaputtzukriegen von Erde, Nässe und Frost und mit einer Batterie ausgestattet, die ewig hält. Denn falls der Russe Deutschland angreifen sollte, würden die Spezialagenten sich hinter die Front zurückfallen lassen und tun, wofür sie ausgebildet wurden: melden, was der Russe vorhat, zersetzen. Die Agenten würden die Depots aufsuchen, die der BND angelegt hat, Depots für Waffen, Sprengstoff und Funkgeräte.
„Tja“, sagt Sidka und macht ein amüsiertes Gesicht, „waren andere Zeiten damals.“
An einem hellen Oktobertag fährt er dann mit einem roten Opel Ascona, den er für 11.300 D-Mark gebraucht gekauft hat, an einem der Kontrollhäuschen vor, in denen in Pullach die Pförtner des BND sitzen. Man sagt ihm, dass er sein Auto mindestens einen Kilometer entfernt zu parken habe, bis er über ein Tarnnummernschild verfüge wie alle anderen. Er wird fotografiert, bekommt einen Dienstplan in die Hand gedrückt. Es ist sein erster Tag als Agent der Bundesrepublik. Es ist 1985.
Ein halbes Jahr lang lernt Sidka, ein Spion zu werden. Vier Wochen wird er in die Organisation und Abteilungen des BND eingeweiht, fünf Monate bringt man ihm bei, wie man konspirativ fotografiert, tote Briefkästen anlegt, Verstecke für geheime Nachrichten, wie man Kontaktberichte verfasst und bei den Chefs Geld für verdeckte Operationen beantragt. Er probiert abends in einer Kneipe seine erste neue Identität aus, den neuen Namen, und verquatscht sich nach ein paar Minuten.
***Einmalige Nutzung WELT-Gruppe incl. welt.de/weltHD*** Agenten im Interview mit Redakteur Marc Neller / Welt am Sonntag Pullach bei München (Bayern)
Topspione im Kalten Krieg: Agent Sidka im Gespräch mit einem Kollegen von früher
Quelle: Jörg Fokuhl
Fehler, sagt viele Jahre später der Kollege im Garten der blassgelben Villa, kannst du nicht verhindern. „Die Frage ist, wie du damit umgehst. Du musst improvisieren. Wenn du darüber nachdenkst, was du gelernt hast, hast du schon verloren.“ Er erzählt, dass er für seine Arbeit in Russland drei Legenden gehabt habe, drei erfundene Lebensgeschichten, von denen er bis heute träume. Eine Legende müsse so nah wie möglich an der Wirklichkeit sein, sagt er. Man verstricke sich sonst viel zu schnell in Widersprüche. „Wir sind keine Schauspieler.“
Nach seiner Ausbildung soll Sidka die DDR ausspähen, „aufklären“, sagen seine Vorgesetzten. Er leitet Agenten an, schickt sie nach Ost-Berlin und wartet in einem Café am Ku’damm darauf, dass sie zur vereinbarten Zeit wieder über die Grenze kommen. Er ist nervös, immer, als wäre es das erste Mal. Wenn die Stasi sie aufgreift, haben sie ein ernstes Problem. Einer seiner Männer verliert gleich bei seinem ersten Einsatz in der DDR seinen Pass, damit ist seine Karriere beendet.
Es dauert damals oft drei Tage, bis eine wichtige Information an der richtigen Stelle ankommt. Sidka kann sich das heute kaum noch vorstellen.
Die meiste Zeit aber verbringt Sidka in Pullach, in der „Z“, so nennt er die Zentrale bis heute. Damals steht auf dem Schild am Eingangstor noch „Behördenunterkunft“, ein Tarnname.
Welche Information ist wichtig?
„Etwa neunzig Prozent unseres Jobs sind Routine“, sagt Sidka, „mühsame Kleinarbeit.“ Er sitzt, die kräftigen Finger der Hände ineinandergefaltet, in einem holzvertäfelten Raum im Erdgeschoss der Villa und sieht einen an, als wollte er herausfinden, ob man ihm glaubt. „Wirklich, ist so“, sagt er.
Welche Information ist wichtig, für welche gibt es zwei voneinander unabhängige Quellen, was bedeuten die kleinen Puzzleteile für das große Bild, das man sich von der Welt zu machen hat? Was heißt es für Europa, dass Libyen zerfällt? Treibt die Korruption auf dem Balkan noch mehr Flüchtlinge nach Deutschland? Was ergibt sich aus all den Zeitungsberichten, den Studien, Reden von Staatsoberhäuptern, den klandestin beschafften Informationen darüber, was dieses oder jenes Staatsoberhaupt vorhat? Das sind die Fragen, auf die Agenten Antworten finden sollen.
ETWA NEUNZIG PROZENT UNSERES JOBS SIND ROUTINE
MICHAEL SIDKA
Als in Berlin die Mauer fällt und in Deutschland niemand mehr glaubt, dass der Russe noch kommt, löst der BND seine Armee für Spezialaufträge auf. Ein paar Jahre bearbeitet Sidka den Balkan, in Deutschland befragt er Spätaussiedler und Asylbewerber, die aus Krisenländern kommen. Einmal fährt er nach Graz in ein Hotel, dort erwartet er einen einflussreichen Mann, den ihm ein Kontaktmann als ergiebige Quelle in der Verwaltung eines Balkanstaates empfohlen hat.
Dann krachen in New York zwei Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Center. Der Feind ist jetzt nicht mehr der Russe, sondern ein Mann mit hagerem Gesicht und langem Zauselbart, von dem es heißt, er verstecke sich irgendwo in den Bergen Afghanistans. Seinen Namen wird Sidka noch sehr oft hören und lesen: Osama Bin Laden. Sidka wird nach Berlin abberufen, in die Nähe der Macht. Er soll jetzt die Abteilung 5 leiten, Terrorismusaufklärung für Europa, Afrika und den Nahen Osten. Da ist es 2004.
Andere Geheimdienste sagen nicht immer die Wahrheit
„Das erste Dreivierteljahr war ein einziger Horror“, sagt Sidka. Er spricht weder die Sprache der Gotteskrieger, noch kennt er sich mit ihrer Religion aus, dem Islam. Also liest er alles, was er in die Hände bekommt. Er fräst sich durch Dutzende, durch Hunderte Berichte, jeden Tag. Morgens legen ihm Mitarbeiter Akten auf den Tisch, die sich zu Türmen von bedrohlicher Höhe auswachsen, am Abend hat er sie durchgearbeitet. Er beginnt zu verstehen, dass er es mit etwas zu tun hat, was man in Europa bisher so nicht kannte. Dass es diesen Terroristen darum geht zu töten, Erwachsene, Kinder, Frauen, Männer, ganz egal. Für sie gibt es keine Unschuldigen, für sie gibt es nur Ungläubige. Je mehr sie töten, desto besser.
Die Gotteskrieger entführen 31 Touristen in der Sahara, fast die Hälfte davon sind Deutsche. Es ist der Beginn eines wochenlangen Versteckspiels, und Sidka lernt, dass andere Geheimdienste, die sich als Freunde ausgeben, nicht immer die ganze Wahrheit sagen. Wenn man Sidka fragt, was da los war, macht er mit Daumen und Zeigefinger eine Handbewegung, als schlösse er seine Lippen wie einen Reißverschluss. Ein Spion redet nicht über seinen Job. Und schon gar nicht über andere Dienste. Nachrichtendienstliches Grundgesetz, Artikel 1 und 2
Die Dschihadisten bomben in der Londoner U-Bahn und in Madrider Zügen. Sidka sichtet Berge von Bildern: verkohlte Leichen, zerfetzte Körper, abgerissene Köpfe, Arme, Beine. Er lässt sich die Berichte seiner Leute kommen, die der Guardia Civil, und die einiger Geheimdienste, mit denen der BND zusammenarbeitet. Er sichtet Polizeiberichte, Zeitungen und das Internet. Er sieht sich im Netz die Videos der Terroristen an und sucht nach einer Spur, einem Hinweis darauf, wer das getan haben könnte. Es gibt fast täglich eine Pressekonferenz, in der sie das bisschen Wissen, das sie sammeln konnten, als große Leistung verkaufen müssen.
Der ewige Minderwertigkeitskomplex des BND
Die Geschichte des BND ist auch die Geschichte eines Minderwertigkeitskomplexes. Die Auslandsspione hatten im Kanzleramt lange Zeit keinen guten Ruf. Helmut Schmidt hat mal gesagt, dass er lieber den Auslandsteil der „Neuen Zürcher Zeitung“ lese als sich einmal in der Woche mit BND-Leuten zusammenzusetzen. Dafür sei ihm die Zeit zu schade. Helmut Kohl soll ähnlich gedacht haben. Auch die Ministerien, das Auswärtige Amt, das Verteidigungsministerium, das Innenministerium, erkundigten sich lange Zeit lieber bei den deutschen Botschaften im Ausland danach, was sie wissen mussten.
Das hat sich erst mit dem Regierungsumzug von Bonn nach Berlin geändert. Es waren die Berichte des BND, die Kanzler Gerhard Schröder und seine rot-grüne Regierung davon abgehalten haben, deutsche Soldaten in den Irak-Krieg zu schicken.
Trotzdem wirken die Deutschen immer ein bisschen schmächtig neben ihren Freunden. Sie haben drei Nachrichtendienste, den BND, den Verfassungsschutz, den Militärischen Abschirmdienst. Der Bundesnachrichtendienst hat 6500 Mitarbeiter, Jahresetat: 536 Millionen Euro. Die Amerikaner haben 17 Geheimdienste, die sie mit 70 Milliarden Dollar ausstatten. Allein der Abhördienst NSA hat jedes Jahr zehn Milliarden Euro zur Verfügung, er hat sich in seine Zentrale ein Pförtnerhäuschen für 14 Millionen Dollar bauen lassen. Dagegen ist die deutsche Auslandsspionage eigentlich ein Witz.
BND_Pullach
Reporter Neller im Gespräch mit Agent Sidka
Quelle: Jörg Fokuhl
Sidka liest damals, vor zehn Jahren, in den Berichten auf seinem Schreibtisch, dass die Terroristen immer mehr werden. Vor allem gründen sie immer neue, immer kleinere Gruppen, die immer schwieriger zu beobachten und zu verstehen sind. Es sind Hunderte, Tausende. In Sidkas Abteilung 5 sind sie etwa 80. Er hat ein paar Islamwissenschaftler und sonst viele Agenten, die schon dies und jenes gemacht haben, wie er selbst. Das heißt, er braucht auch die Informationen anderer Geheimdienste, von denen man nicht immer weiß, woher sie stammen und wie zuverlässig sie sind.
Der eine Gedanke, den sie alle fürchten
Wenn er am Wochenende mit seiner Frau und den Kindern in der Stadt unterwegs ist, kann er an keinem Abfalleimer vorbeilaufen, ohne sich vorzustellen, dass dort eine Bombe versteckt sein könnte. Er fängt an, schlecht zu schlafen. Die vielen grausamen Bilder haben angefangen, sich in seinem Kopf festzufressen. Ein Gedanke beginnt ihn zu beherrschen. Was, wenn er etwas übersieht, eine Information unterschätzt oder einen Mann, den er nicht hätte unterschätzen dürfen? Was, wenn sich einer am Potsdamer Platz oder im Berliner Regierungsviertel in die Luft sprengt und Hunderte Menschen mit sich in den Tod reißt – und er, Sidka, hätte es wissen können?
„Ich bin in dieser Zeit eisgrau geworden“, sagt Sidka. Er fährt sich mit der rechten Hand ins Gesicht und knetet seinen Fünftagebart, als mache ihn der bloße Gedanke an diese Zeit noch immer nervös.
Der eine Terrorist, der es schafft. Das ist der Gedanke, den sie alle loszuwerden versuchen.
Sidka sagt, es gebe Kollegen, die damit nicht klarkämen und sich versetzen ließen. Er sagt, seine Frau und seine Kinder hätten damals gemerkt, wenn er einen dieser Tage hatte, an denen er die Augen schloss und wieder und wieder sah, wie ein Terrorist einem Menschen mit einem Schwert den Kopf abschlug. Er hat auch darüber nicht gesprochen. Er hatte seiner Frau gesagt, für wen er arbeitet und, wenn er zu einem Einsatz im Ausland reisen musste, auch wohin er fliegt, wenigstens ungefähr. Er sagt, das sei mehr gewesen, als viele seiner Kollegen seines Alters ihren Frauen oder Freunden gesagt hätten. Ein Kollege, den er mag, tut bis heute so, als arbeite er bei einem großen Flugzeughersteller.
Sidka erinnert sich gut daran, wie morgens ein Bus in der Münchner Innenstadt hielt, der ihn zur Arbeit brachte. Mit ihm stiegen 30 oder 40 andere Männer ein, die taten, als wären sie auf dem Weg in ihre Versicherung oder Bank. Sie alle stiegen nach 20 Minuten Fahrt in Pullach aus, am Werkstor der deutschen Auslandsspionage. Sie zeigten an der Pforte ihre Dienstausweise vor und sprachen nicht darüber.
„Na ja, das muss jeder selbst wissen, wie er das regelt.“
Eine ganz normale Bewerbung
Anna Martin* durchmisst mit langen Schritten einen Behördenflur im Berliner Westen, eine Frau Anfang 20, mädchenhaft schmal, die Augen blau wie ein Gletschersee, die Fingernägel schwarz glänzend. Sie sucht einen Raum, der weit genug weg ist von den Büros der Kollegen, um ungestört zu reden. Was Michael Sidka demnächst hinter sich hat, ein Leben als Spion, hat sie noch vor sich. Und wenn Sidka sagt, der Job des Agenten habe sich sehr verändert, dann denkt er an Kollegen wie sie.
Sie hatte einen Abiturschnitt von 1,1, sie mochte Sprachen, Englisch, Spanisch, sie mochte Biologie und Geschichte. Aber sie hatte keine Ahnung, was sie damit anstellen sollte. Bis sie einen Roman las, „Der Fluch des Diamanten“, eine Geschichte über die obskuren Wege des Handels mit Edelsteinen. Er war voller Kürzel, von denen sie nur ahnte, wofür sie standen: Europol, Interpol, BND.
Also suchte sie im Internet und landete auf einer Seite mit Stellenausschreibungen. Der Bundesnachrichtendienst biete einzigartige berufliche Herausforderungen im In- und Ausland, stand da. „Kaum eine andere Behörde in Deutschland beschäftigt so unterschiedlich qualifiziertes Personal.“ Sie klickte weiter und war überrascht, dass die Spionagedienste sogar Stände auf Jobmessen haben und dort um Mitarbeiter werben. Sie hätte gedacht, dass Agenten angesprochen werden wie Sidka damals. Sie fuhr nach München auf eine dieser Jobmessen. Als sie zurückkam, bewarb sie sich.
Sie sagt, „meine Eltern waren nicht gerade begeistert“, und kichert. Es amüsiert sie noch.
Na ja, schlaf mal ’ne Nacht drüber, sagte die Mutter. Du begibst dich vielleicht in Gefahr, sagte der Vater. Sie merkten schnell, dass ihre Tochter ein Ziel hatte und glücklich war wie lange nicht.
Es dauerte vier Monate, bis sie zu einem Assessmentcenter eingeladen wurde und man ihr sagte, „ihr bekommt nicht einfach eine Waffe in die Hand. Außerdem kann es sein, dass wir euch in der Verwaltung brauchen.“ Es dauerte noch einmal vier Monate, bis das Schreiben des BND im Briefkasten lag. „Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes hat Ihrer Einstellung als Regierungsinspektoranwärterin in den Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Dienstes zugestimmt.“
Seit ihrer Bewerbung waren etwa neun Monate vergangen. Sie wusste, dass es bei anderen noch deutlich länger dauert. Sie war eine von 1000 Bewerbern und eine von acht, die es geschafft hatte. Sie bricht ihr Studium, Zahnmedizin, nach zwei Semestern ab. Sie wird lieber unter falschem Namen in ein fremdes Land reisen und ins Getriebe der Welt blicken, als Gebisse zu richten.
Ausbildung zum Spion
Sie bekommt gleich in der ersten Woche einen Decknamen und einen Lehrplan. Das erste halbe Jahr ist wie ihre zwei Semester an der Uni, trocken. Eine Einführungswoche in München. Dann Brühl, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, ein Ensemble aus roten Klinkerbauten mit einem Hauptgebäude, das von oben aussieht wie ein Hufeisen. Da müssen alle hin, die als Beamte in den gehobenen Dienst wollen.
Das Grundstudium dort dauert sechs Monate. Sie lernt Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Zivilrecht, Beamtenrecht, ziemlich viele Paragrafen, dazu Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, öffentliche Finanzwirtschaft. Sie macht einen IT-Lehrgang, dann geht das Hauptstudium los. Operative Aufklärung, Auswertung, internationale Politik, Psychologie. Wie erkennt man, wenn jemand lügt? Das ist eine der Fragen, um die es geht. Und eine, auf die es offenbar trotz aller Forschung keine eindeutige Antwort gibt. „War eine ziemliche Druckbetankung“, sagt sie.
Als Nächstes viereinhalb Monate Sprachen. Englisch ist Pflicht. Russisch findet sie spannend. Die Schule hat etwas von einem Schullandheim aus den 80er-Jahren. Es gibt eine Kegelbahn, einen Aufenthaltsraum, es gibt Schlafräume und einen Hörsaal, alles dicht beieinander. Morgens, wenn sie ins Bad geht, schlurft ihr Professor oder einer der Dozenten im Bademantel über den Gang. Man muss sich mit den anderen unterhalten, ob man will oder nicht, es ist alles so eng beieinander. Sie ist von Menschen umgeben, die sehr akribisch sind.
Sie referiert das alles mit Datum, Monat, Tag, manchmal mit der Uhrzeit, als wäre es erst wenige Tage her. „Ihre Präzision ist eine Waffe“, sagt ein Kollege. Ein anderer sagt: „Sie ist beeindruckend. Aber mit der darfst du nicht verheiratet sein, da hast du nichts mehr zu melden.“ Den BND-Präsidenten interessiert es nicht, ob jemand mit seinen Agenten verheiratet sein will. Er will die besten Leute.
Ein Bild, das der Wirklichkeit möglichst nahe kommt
Seit Oktober sitzt Anna Martin in einem roten Backsteinbau in einer Gegend, die aussieht, als hätte ein Riese achtlos ein paar würfelförmige Häuser fallen gelassen. Außenstelle Berlin-Lichterfelde, Abteilung Regionale Auswertung. Viele ihrer Kollegen sind 30 oder 40, Männer in Anzügen, die in einer Bank oder einer Versicherung arbeiten könnten. Sie wertet Berichte aus, Naher Osten, Mittlerer Osten, Terrorismus.
Auf ihrem Rechner laufen ungefiltert Daten ein, Berichte von Informanten oder den eigenen Leuten vor Ort, Berichte zum Terrorismus in dieser oder jener Region, Daten der Technischen Aufklärung, also Protokolle von SMS oder E-Mails, die sich Menschen geschickt haben, für die der BND sich interessiert. Sie soll aus diesem Panoptikum ein Bild machen, das der Wirklichkeit möglichst nahekommt und das man versteht. Das Wichtige herausfiltern, vielleicht noch mal den Kollegen in der Region anrufen, um sich etwas erklären zu lassen.
Zwischen Abenteuer und Bürokratie: “Diese Trägheit nervt manchmal”
Zwischen Abenteuer und Bürokratie: “Diese Trägheit nervt manchmal”
Quelle: Jannis Chavakis
Sie sagt, sie mache das gern: sich in Akten versenken. Aber sie freue sich, wenn sie selbst das erste Mal reisen werde, um einen Informanten zu treffen.
Es ist etwas Besonderes, das sagen sie alle. Sie hat sich eben erst mit einem Kollegen darüber unterhalten. Er soll etwas herausfinden über junge Menschen, die sich in einem Weltkrieg wähnen. Über Islamisten, die alles, was man bisher kannte, in den Schatten stellen. Eine Gruppe, die sich Islamischer Staat nennt und gegen die al-Qaida ein Knabenchor war, wie die Agenten glauben. Ein Agent, der nicht vorsichtig ist, bringt seine Informanten in Gefahr und sich selbst. In anderen Fällen, in denen es nicht um Leben und Tod geht, droht vielleicht eine hohe Haftstrafe, wenn man auffliegt.
Es dauere manchmal Tage, sagte der Kollege, bis nach solch einer Reise das Adrenalin wieder aus dem Körper sei.
Es ist ein bisschen wie bei James Bond
Zwei BND-Agenten sind vor ein paar Monaten nur knapp dem Tod entronnen. Ein Auftrag in Saudi-Arabien, sie waren mit einem gepanzerten Auto unterwegs, auf Spähtour, als plötzlich ein Motorrad und ein Wagen sie verfolgten, in dem Männer mit Maschinengewehren saßen. Die Kugeln durchsiebten die Karosserie, die Heckscheibe, sie trafen die Benzinleitung, das Auto brannte aus. Die Agenten überlebten.
HIERARCHIE HOCH, HIERARCHIE RUNTER. ÜBERARBEITEN. DANN ALLES WIEDER VON VORNE
ANNA MARTIN
Es ist, was sie wollte, von Anfang an. Es ist ein bisschen wie all die Filme oder Romane über Spione, die die Leute kennen. Bis auf die 2200 Euro vielleicht, die sie im Monat verdient, netto. Sie sagt, es gebe eigentlich nur eine Sache, die sie nerve. „Diese bürokratische Trägheit, bis ein Bericht freigegeben ist. Hierarchie hoch, Hierarchie runter. Überarbeiten. Dann alles wieder von vorne.“ Sie sagt, sie sei dann zufrieden, wenn sie „nach einer Recherche ein gutes Lagebild anbieten“ könne. Sie schreibt einen Bericht, der durch sehr viele Hände geht. Jeden Tag arbeiten Dutzende Agenten an solchen Berichten, jeder Bericht ist exakt 17 Zeilen lang.
Sie schreiben Tagesberichte, Wochenberichte, Monatsberichte, gut 300, sie schreiben Meldungen, Warnungen, 1800 Briefings im Jahr, eine Menge Papier oder Mails, die der BND ins Kanzleramt oder die Ministerien schickt, je nachdem wie vertraulich es ist. Von dem, was sie schreibt, kommt ein Bruchteil dort an, vielleicht. Dann gehören ihre Worte der Politik. Sie sagt, „das ist manchmal frustrierend“. Aber man müsse damit klarkommen. Das Abenteuer und die Bürokratie. Es ist manchmal nicht einfach zu verstehen, dass das zusammengehört. Sie wird es schon lernen.
Schwierigster Auftrag: Rentner
„Die jungen Agenten heute sind sehr gut ausgebildet“, sagt Sidka. Aber sie führten nicht mehr einfach Befehle aus wie früher. Sidkas Tonfall verrät nicht, ob er das gut oder schlecht findet. Er lacht ein uneindeutiges Lachen.
Man kann sich kaum zwei unterschiedlichere Menschen vorstellen als ihn und Anna Martin. Seine Erscheinung ist eigentlich zu auffällig für einen, der unsichtbar sein soll. Leuchtblau, erdverwachsen und manchmal laut. Anna Martin tarnt sich als das Mädchen, das sie mal war, nur scheinbar zerbrechlich.
Er sagt, er habe ja wirklich viel erlebt. Sein vielleicht schwierigster Auftrag war es, Rentner zu werden. Er hatte Terroristen gejagt und Karriere gemacht, Besoldungsstufe A16, also 6584,18 Euro brutto im Monat plus 190 Euro Gefahrenzulage. Plötzlich saß er vor dem Fernseher, sah die Nachrichten und dachte, das glauben die doch selbst nicht, was die da gerade erzählen. Aber das Getriebe der Welt lag nun hinter einer verschlossenen Tür, und er hatte keinen Schlüssel mehr.
Die Geheimnisse als Droge
Sie sagt, sie merke schon manchmal, dass sich etwas in ihr verändere. Sie fühle sich einem Zirkel zugehörig, der die Welt mit anderen Augen sehe, weil er tiefere Einblicke bekomme. Sie sagt, sie müsse sich am Wochenende, wenn sie frei habe, vornehmen, nicht alle Fernsehnachrichten zu sehen und nicht alle Zeitungen und Internetseiten zu lesen, wie unter der Woche. Sie ahnt, es kann einen mit der Zeit verschlingen.
Die Geheimnisse der Welt können für die Eingeweihten wie eine Droge sein. Und wer jeden Tag mit vielen Wahrheiten und Täuschungen hantiert, ist leicht versucht, überall Verschwörungen zu wittern.
BND Berlin
Sie tarnt sich als das Mädchen, das sie mal war
Quelle: Jannis Chavakis
Falls sie im Gespräch darüber nachdenkt, was sie preisgeben darf oder will, dann geht es so schnell, dass man es nicht merkt. Wenn sie Zeit gewinnen will, stellt sie eine Gegenfrage. Sie glaubt, dass sie gut darin ist, sich eine andere Identität überzustreifen. Bisher braucht sie ihr Repertoire seltener, als sie es erwartet hätte. Die Eltern wissen ja, wo sie arbeitet. Die meisten ihrer Freunde arbeiten beim BND, beim Verfassungsschutz oder beim Bundeskriminalamt, denen muss sie nichts erklären.
Und wenn doch mal jemand fragt, sagt sie, sie ist Beamtin, Verwaltung. Das sagen sie alle. Wenn die Agenten von der Hochschule in Brühl zurückkommen, sind sie Verwaltungsfachwirte. Sie sagt, das klinge so langweilig, dass man ihr keine Fragen mehr stelle.
Es geht um Verschwiegenheit
Sie hat keinen Freund. Hätte sie einen, sie würde ihm irgendwann sagen, wer ihr Arbeitgeber ist. Das und „frag nicht weiter“. Eine Legende, ein erfundenes Leben ist für sie ein Schutz, aber halt auch eine Lüge. Den Menschen belügen, den man liebt, das gehe gar nicht, sagt sie. Sobald es jemanden gibt in ihrem Leben, muss sie es melden. Der BND wird ihn dann überprüfen. Sie sollte ihren Laptop dann vielleicht nicht mehr zu Hause auf dem Schreibtisch stehen lassen. Zu viel Persönliches, zu viel Berufliches, eine Kontaktliste, ein Kalender, in dem steht, wo sie wann war und wen sie getroffen hat.
Sie sagt, sie versuche vorsichtig zu sein, aber nicht zu vorsichtig. Sie hat ein E-Mail-Konto, ein Handy, sie ist bei Facebook angemeldet. Ist doch auffälliger, wenn jemand in ihrem Alter nicht bei Facebook ist oder den Nachrichtendienst WhatsApp benutzt. Man sieht bei Facebook nur ein unscharfes Bild von ihr, viel Hintergrund. Ein paar Landschaftsbilder aus Urlauben. Sie nimmt keine Freundschaftsanfragen an.
Sie wird schnell misstrauisch, wenn Typen zu viel fragen. Ein Mann, der zu viel redet, wäre nichts für sie. Kollegen, die zu viel reden, das ist auch nicht ihr Ding. Verschwiegenheit, sagt sie, darum geht’s, immer noch. Sie weiß, dass die Deutschen ihre Geheimdienste auch deshalb kritisch sehen. Weil man nicht so genau weiß, was sie tun. Weil sie nichts erklären, auch wenn gerade mal wieder alle Welt über sie spricht.
Die Macht der Daten
Es stimmt ja, dass nicht nur die Amerikaner Telefondaten speichern und E-Mails ausspähen, alle tun das, auch die Deutschen. In Pullach, ein paar Schritte von der Villa entfernt, in deren Erdgeschoss der Agent Sidka sitzt, steht ein großer, moderner Klotz mit Wabenmuster, es ist das wichtigste Rechenzentrum des BND. Hier laufen alle Daten ein, aus aller Welt, die Berichte von Agenten, E-Mail-Verkehr, Informationen von anderen Geheimdiensten. Es gibt zwei Netze, ein gut gesichertes und ein hermetisch abgeriegeltes. Außerdem scannt der BND hier systematisch internationale Datenströme.
Über die Tricks der Technik spricht er nicht. Doch auch das wenige, was zum Beispiel der Untersuchungsausschuss zutage fördert, lässt tief blicken. Jeden Tag erfasst der BND mindestens eine Million Metadaten. Daten, wie sie jede E-Mail, jede SMS, jede WhatsApp-Nachricht trägt. Wer sie lesen kann, weiß, wo ein Mensch gerade ist, was er im Moment tut und was er als Nächstes vorhat.
***Einmalige Nutzung WELT-Gruppe incl. welt.de/weltHD*** Agenten im Interview mit Redakteur Marc Neller / Welt am Sonntag Pullach bei München (Bayern)
Das Lagezentrum in der alten BND-Zentrale in Pullach
Quelle: Jörg Fokuhl
Wenn man ein paar zusätzliche Informationen hat, weiß man mithilfe dieser Daten auch, was Menschen sich am Telefon erzählen oder sich schreiben. Der BND filtert aus diesen Daten die Telefonnummern mit deutscher Vorwahl und E-Mail-Adressen mit deutscher Kennung raus. Den Rest gibt er weiter, auch an die Amerikaner. Die nutzen Daten wie diese, wenn sie entscheiden, wohin in Afghanistan, Jemen oder Somalia sie ihre Drohnen schicken. Um Menschen zu töten.
Anna Martin sagt, sie sei sich sicher, das Richtige zu tun. Sie sagt, sie sei an Recht und Gesetze eines demokratischen Rechtsstaates gebunden. Man müsse sich doch nur die vielen Krisen in der Welt ansehen. Das zeige doch, dass es wichtig ist, einen Auslandsnachrichtendienst zu haben. Sie verwertet ja nur Informationen, auch die anderer Geheimdienste.
Sie redet sich und ihre Rolle klein, auch so kann man sich unsichtbar machen und vermeiden, etwas preiszugeben.
Freundschaft unter Spionen?
Die Zusammenarbeit mit anderen Agenten, mit anderen Geheimdiensten, das ist so eine Sache. Der BND arbeitet mit 450 Geheimdiensten aus aller Welt zusammen. Mit den einen tauschen sie seit Jahren oder Jahrzehnten Informationen und Daten aus, mit den anderen machen sie für ein paar Wochen gemeinsame Sache, zum Beispiel, wenn Geiseln zu befreien sind. Darin sind die Deutschen gut. Sie sind oft auf die Informationen anderer Dienste angewiesen. Aber für Agenten wie Martin kann es besser sein, nicht zu wissen, wie die beschafft wurden. Es gibt Agenten anderer Länder, die kein Problem damit haben, Menschen zu foltern, wenn sie dringend etwas wissen wollen.
Die Amerikaner sind der wichtigste Partner. Aber eine Freundschaft unter Spionen, auch das ist so eine Sache. Was soll man zum Beispiel davon halten, wenn Freunde das Telefon der Bundeskanzlerin abhören und dann auch noch einen Spitzel im innersten Kreis des BND haben?
Ähm, sagt Anna Martin. Sie richtet sich auf ihrem Stuhl auf, ihre Mundwinkel zucken. Es scheint, als hätte sie einen Moment lang überlegt, die Frage wegzulächeln und den Gedanken schnell wieder verworfen. Kein Kommentar, sagt sie.
Na ja, sagt Michael Sidka, und kratzt sich am Kinn. Er habe da seine private Meinung, aber die könne er nicht öffentlich sagen.
Man ahnt, dass sie beide nicht begeistert sind. Es ist bloß nicht die Zeit, in der Geheimdienstler es sich leisten könnten, sich lange mit Befindlichkeiten aufzuhalten. Es sieht im Moment so aus, als sei die Welt ein einziger Krisenherd. Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen, Jemen, zum Beispiel. Die Ukraine. Ein Spionagedienst allein kann da nicht viel erreichen. Auch die Amerikaner nicht.
Geben und nehmen, sagt Sidka. Darum geht’s. Die Amerikaner kriegen viel mit, sie sind ja praktisch überall. Sie haben den Deutschen schon oft sehr geholfen. Sauerlandzelle, sagt Sidka nur. Im September 2007 nahm die Polizei in einem Ferienhaus im Sauerland vier Männer fest. Sie wollten mit selbst gebastelten Bomben amerikanische Kasernen, Pubs oder Diskotheken in deutschen Großstädten in die Luft sprengen. Die Männer waren der NSA aufgefallen, die informierte die Deutschen.
Das heißt, die Deutschen müssen gutes Material beschaffen. Nur so können sie ihre Partner beeindrucken, nur dann kriegen sie auch selbst gute Informationen. Manchmal klappt das.
Die Erfolge der Deutschen
Als die Amerikaner noch nach Osama Bin Laden suchten, vermittelten ihnen die Deutschen einen Vogelkundler. Der Mann war gut darin, Vogelstimmen zu analysieren. Und wenn Bin Laden Videobotschaften ins Netz stellte, waren im Hintergrund immer Vögel zu hören. Wenn man herausfand, was das für Vögel waren und wo sie lebten, konnte man vielleicht herausfinden, wo Bin Laden sich versteckte.
Es war ein Agent des BND, der den israelischen Soldaten Gilad Schalit aus der Gefangenschaft der Hamas herausverhandelte. Es waren die Deutschen, die jemanden auftaten, der ihnen tiefe Einblicke in das Atomprogramm des Irans verschaffte. Dass ein deutsches Gericht den Mann, Deckname „Sindbad“, später verurteilte und der BND ihn auf dem Weg in den Knast abfing und ihn mit einer Plastiktüte voller Geld und einer neuen Identität in einen Flieger nach Kanada setzte, ist eine andere Geschichte.
Die Deutschen stehen im Ruf, sich gut um ihre Informanten zu kümmern. So etwas kann sich auszahlen, Sidka weiß das. Als der Kalte Krieg vorüber war, haben die Amerikaner viele ihrer Quellen in Russland abgeschaltet. Das heißt, sie haben die Zusammenarbeit beendet. Die Deutschen nicht. Sie glaubten, dass Russland ein Land bleiben würde, über das man möglichst viel wissen muss. Zeigt sich ja jetzt, dass die Einschätzung nicht so ganz falsch war. Sidka hat noch seine Leute von früher. Aber sein neuer Auftrag hat mit Russland nichts zu tun. Er soll in ein Land, in das man als Tourist besser nicht reist.
Sidka steht auf und nimmt seine Jacke von der Stuhllehne. Es gibt noch ein paar Dinge zu klären. Er ist bereit, ein Rentnerspion, zurück im Spiel. Er ahnt nicht, dass der BND im letzten Moment entscheiden wird, einen anderen zu schicken. Es hat nichts mit ihm zu tun, Probleme mit der Verwaltung.
Von Marc Neller, Florian Flade | Veröffentlicht am 06.04.2015 | Lesedauer: 29 Minuten
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Geheimoperation “Glotaic” CIA hatte direkten Zugriff auf deutsche TelekommunikationJanuary 27, 2017
Van nieuwsblog.burojansen.nl
Der US-Auslandsgeheimdienst konnte nach SPIEGEL-Informationen im Rahmen einer Geheimoperation direkt auf Telefonate aus Deutschland zugreifen. Der BND warnte intern vor einem “politischen Skandal”, sollte die Aktion auffliegen.
Die Central Intelligence Agency (CIA), der Auslandsgeheimdienst der USA, hatte in einer Geheimoperation mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) direkten und möglicherweise ungefilterten Zugriff auf Telekommunikationsdaten aus Deutschland. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Nach SPIEGEL-Informationen wurden in der Operation “Glotaic” zwischen 2004 und 2006 Telefon- und Faxverkehre des US-Anbieters MCI an dessen deutschem Standort Hilden überwacht. Dabei wurden die Audiodaten abgehörter Gespräche “direkt nach USA geroutet”, damit “die Audiofunktion ohne Aussetzer funktioniert”, wie es in einem vertraulichen Papier des BND heißt.
Bislang hatten BND-Mitarbeiter im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags angegeben, alle Gespräche seien vom BND gefiltert und geprüft worden.
“Schwerwiegende Risiken” für den BND
Auch in einem anderen Punkt widersprechen die Aussagen im Ausschuss den Informationen aus BND-Dokumenten. So hatte ein BND-Mitarbeiter gegenüber den Parlamentariern angegeben, sein Dienst habe für die gemeinsame Operation von der CIA “keine Technik erhalten”. In einem schriftlichen Vermerk werden aber Rechner erwähnt, die den Deutschen von der CIA zur Verfügung gestellt wurden.
Nach dem offiziellen Ende von “Glotaic” warnte der BND intern vor einem “politischen Skandal”, sollte die Geheimoperation auffliegen. In einem “Stammblatt” vom April 2008 schreiben die Verfasser von “schwerwiegenden Risiken” für den Nachrichtendienst, sollte zum Beispiel bekannt werden, dass die Operation nicht durch das G-10-Gesetz gedeckt gewesen sei, das Beschränkungen des Fernmeldegeheimnisses regelt.
Offiziell hatten BND und CIA nur die Kommunikation zwischen Teilnehmern im Ausland überwacht, die über MCI in Hilden lief. Allerdings seien durch eine Panne auch Strecken von “massiv deutschen Verkehren” überwacht worden, wie es in einer internen E-Mail heißt. Dafür wäre aber eine sogenannte G-10-Anordnung nötig gewesen.
Freitag, 04.09.2015 17:44 Uhr
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Bonn and the PutschOctober 23, 2015
Van nieuwsblog.burojansen.nl
JAKARTA/BONN/PULLACH (Own report) – Germany’s Federal Intelligence Service (BND) has been heavily involved in the 1965 murderous putsch in Indonesia – the guest nation of this year’s Frankfurt Book Fair. This was confirmed in secret documents from the Bundestag, the German Parliament. According to BND President at the time, Gerhard Wessel’s manuscript for a talk he delivered to a session of the Bundestag’s “Confidential Committee” in June 1968, the BND did more than merely support the Indonesian military in their blood-soaked “liquidation of the CPI” (Communist Party of Indonesia) – resulting in the murder of hundreds of thousands, possibly even millions – with advisors, equipment and finances. Suharto, who subsequently took power, had even attributed a “large part … of the success” of the operation to the BND. Up to now, mainly the US-American assistance to the putsch has been known. The putsch, and the more than 30 year-long dictatorship that followed – which also had been reliably promoted by West Germany – are important themes being presented by Indonesian writers at this year’s Frankfurt Book Fair. To this day, the German government has refused to allow an investigation of the BND’s support for the putsch and the Indonesian military’s excessive brutality.
Hundreds of Thousands Dead
The Indonesian putsch, bringing Maj. Gen. Haji Mohamed Suharto to power in Jakarta, began in October 1965 as a reaction to an attempted coup d’état, killing several officers on September 30. Suharto’s dictatorial reign lasted until 1998. The attempted coup was falsely attributed to the Communist Party of Indonesia (CPI). Subsequently, the military launched excessively brutal operations against all genuine and suspected members and sympathizers of the communist party. Hundreds of thousands, possibly even millions, were murdered; millions were imprisoned. The exact number is still unknown. The crimes committed at the time by the military have never really been brought to light.
50 to 100 Victims Each Night
One of the things never brought to light is what support western powers had given to the Suharto putsch. US complicity, having had the best relations to the Indonesian armed forces, has, to some extent, already been exposed. According to experts, for example, by 1965, around 4,000 Indonesian officers had been trained in US military installations as well as high-ranking officers having been trained in counter-insurgency on the basis of US field manuals at Indonesia’s elite military institutes.[1] December 2, 1965, the US ambassador gave his consent to providing financial support to the “Kap-Gestapu” movement, a movement – as he put it – “inspired by the army, even though comprised of civilian action groups,” which “shouldered the task of the ongoing repressive measures against Indonesia’s Communist Party.”[2] The ambassador must have known what this would mean. November 13, his employees had passed on information from the Indonesian police indicating, “between 50 and 100 members of the CPI in Eastern and Central Java were being killed each night.” April 15, the embassy had admitted, “it did not know if the actual number” of murdered CPI activists “was not closer to 100,000 or 1,000,000.” In spite of the mass murder, the US ambassador in Jakarta reported back to Washington (August 10, 1966) that the authorities in Jakarta had been provided a list of the leading CPI members.[3]
“Reliable Friend of Germany”
Agencies of the West German government had also been involved in the putsch. The BND had supported “Indonesia’s military intelligence service’s 1965 defeat of a left-wing putsch in Jakarta, with submachine guns, shortwave radios and money (with a total value of 300,000 DM),” reported “Der Spiegel” in March 1971.[4] Twelve weeks later, the magazine added that “a commando of BND men” had “trained military intelligence service operatives in Indonesia” and “relieved their CIA colleagues, who were under the heavy pressure of anti-American propaganda.”[5] By “supplying Soviet rifles and Finnish ammunition, the BND instructors” were even actually intervening in that “civil war.” If one can believe the BND’s founder, Reinhard Gehlen, Bonn, at the time, had the best contacts to leading military officers. In his “Memoirs,” published in 1971, Gehlen wrote, “two of Germany’s reliable friends” were among the Indonesian officers, murdered September 30, including “the longtime and highly revered military attaché in Bonn, Brig. Gen. Pandjaitan.” During the putsch, the BND was “in the fortunate position of being able to provide the West German government with timely and detailed reports – from excellent sources – … on the progress of those days, which had been so crucial for Indonesia.”[6]
An Excellent Resident
Other indications have emerged from the research published by the expert of intelligence services, Erich Schmidt-Eenboom and the political scientist, Matthias Ritzi. Their findings confirmed that there was close coordination between the BND and CIA. In April 1961, BND headquarters in Pullach had informed the US Central Intelligence Agency that it had “an excellent Chief of Station” in Jakarta, writes Schmidt-Eenboom. The CIA thought the BND was referring to Rudolf Oebsger-Röder, a former colonel of the SS working in the Reich Security Central Office (Reichssicherheitshauptamt) in Nazi Germany, who joined West Germany’s Organization Gehlen in 1948 and was later on post in Indonesia, as a correspondent for the Süddeutsche Zeitung and the Neue Zürcher Zeitung.[7] The BND had maintained Oebsger-Röder on its staff until the mid-’60s. In mid-January 1964, a high-ranking CIA representative paid Gehlen a visit and asked him how the West Germans were handling the developments in Indonesia, explain Schmidt-Eenboom and Ritzi. Gehlen told him that he is keeping Bonn up-to-date, but does not yet know how the chancellery intends to proceed.
“A Large Part BND”
The manuscript for a talk BND President Gerhard Wessel presented June 21 1968 to the Bundestag’s Confidential Committee provides more details. In the form of notes, Wessel gave “details of BND activities” in support of its Indonesian partner service, explained Schmidt-Eenboom and Ritzi. Explicitly the manuscript explains that “the close ties already in place to the Indonesian strategic ND (intelligence service) by October 1965, had facilitated support (advisors, equipment, money) to Indonesia’s ND and its special military organs during the elimination of the CPI (and Sukarno’s disempowerment – control and support of demonstrations).”[8] The “CPI’s elimination” included the assassination of hundreds of thousands of genuine and suspected members and sympathizers of the Indonesian CP. According to the manuscript, BND President Wessel continued his speech to the Confidential Committee, “in the opinion of Indonesian politicians and military officers ((Suharto, Nasution, Sultan) a large part thanks to the BND.”
Praise from Pullach
Reflecting back, BND founder Gehlen was praising these crimes almost effusively. “The significance of the Indonesian army’s success, which … pursued the elimination of the entire Communist Party with all consequences and severity, cannot – in my opinion – be appraised highly enough,” Gehlen wrote in his 1971 “Memoirs.”[9]
Berlin’s Priorities
The German government is still refusing to shed light on Germany’s participation in these crimes. In a parliamentary interpellation, the government was asked if it has knowledge of “foreign governments, intelligence services or other organizations’ direct or indirect support of the massacres.” In Mai 2014, it responded, “after a thorough assessment, the government concludes that it cannot give an open answer.” It is “imperative” to keep the “requested information” secret. The “protection of sources” is a “principle of primary importance to the work of intelligence services.”[10] For the German government, the Indonesian civil society’s need to have information on foreign support for the immense mass murder is of less importance than its “protection of sources.”
[1] Rainer Werning: Putsch nach “Pütschchen”. junge Welt 01.10.2015.
[2], [3] Rainer Werning: Der Archipel Suharto. In: Konflikte auf Dauer? Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft, herausgegeben vom Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück und dem Präsidenten der Universität Osnabrück. Osnabrück 2008, S. 183-199.
[4] Hermann Zolling, Heinz Höhne: Pullach intern. Der Spiegel 11/1971.
[5] Hermann Zolling, Heinz Höhne: Pullach intern. Der Spiegel 23/1971.
[6] Reinhard Gehlen: Der Dienst. Erinnerungen 1942-1971. Mainz/Wiesbaden 1971.
[7], [8] Matthias Ritzi, Erich Schmidt-Eenboom: Im Schatten des Dritten Reiches. Der BND und sein Agent Richard Christmann. Berlin 2011. See Review: Im Schatten des Dritten Reiches.
[9] Reinhard Gehlen: Der Dienst. Erinnerungen 1942-1971. Mainz/Wiesbaden 1971.
[10] Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrej Hunko, Jan van Aken, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Deutscher Bundestag Drucksache 18/1554, 27.05.2014.
Bonn and the Putsch
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German spy scandal deepensOctober 16, 2015
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The German intelligence service has spied on European and American embassies in ways that may have been beyond its mandate, German media ARD and Spiegel Online reported on Wednesday (14 October).
The Bundesnachtrichtendienst (BND) reportedly targeted French and US institutions and eavesdropped on them to acquire information about countries like Afghanistan.
The news follows reports in April that the BND spied on France and the European Commission on behalf of the US’ National Security Agency (NSA). But according to the new reports, BND also spied on allies on its own initiative.
For its spying programme, the BND used thousands of search queries, so-called selectors, including phone numbers and IP addresses, possibly queries the service chose itself.
“The question is … whether the used queries were covered by the BND’s mandate”, MP Clemens Binninger of chancellor Angela Merkel’s centre-right CDU party told ARD.
Binninger is head of the Bundestag’s supervisory body that oversees the intelligence service.
The German media sourced their news at a secret meeting of the overseeing body on Wednesday evening.
The revelations are remarkable considering the criticism that followed revelations by Edward Snowden in 2013 that the NSA had spied on EU leaders, including Merkel.
“Spying among friends – that is just not done”, Merkel said following the scandal.
The BND programme stopped around the same time as the Snowden revelations revealed the NSA practices, in the autumn of 2013.
German MPs are planning to interview staff next week at the BND headquarters in Pullach and review the list of search queries to determine if there has been any illegal practice.
By PETER TEFFER
BRUSSELS, 15. OCT, 09:11
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German spy charged with treason for aiding CIA and RussiaOctober 16, 2015
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Prosecutors have charged a German spy with treason, breach of official secrecy and taking bribes for allegedly providing secret documents to both the CIA and Russia’s intelligence agency. Prosecutors say Thursday Aug. 20, 2015, the 32-year-old man,handled mail and classified documents for Germany’s foreign intelligence agency BND. ( Stephan Jansen/dpa via AP)
BERLIN (AP) — A German spy who allegedly acted as a double agent for the United States and Russia has been charged with treason, breach of official secrecy and taking bribes, Germany’s federal prosecutors’ office said Thursday.
The 32-year-old, identified only as Markus R. due to privacy rules, is accused of offering his services to the CIA in early 2008 while working for Germany’s foreign intelligence agency BND. Documents he gave the U.S. spy agency would have revealed details of the BND’s work and personnel abroad, officials said.
“In doing so the accused caused serious danger to Germany’s external security,” prosecutors said in a statement. “In return the accused received sums amounting to at least 95,000 euros ($104,900) from the CIA.”
Shortly before his arrest in July 2014, Markus R. also offered to work for Russian intelligence and provided them with three documents, again harming Germany’s national security, prosecutors said.
The discovery that the CIA had allegedly been spying on its German counterpart caused anger in Berlin, adding to diplomatic tension between Germany and the United States over reports about U.S. surveillance of Chancellor Angela Merkel’s cellphone.
Following the arrest, the German government demanded the removal of the CIA station chief in Berlin.
Prosecutors said Markus R. would have had access to sensitive documents because his job involved handling mail and classified documents for the BND’s foreign operations department.
German weekly Der Spiegel reported that the 218 documents Markus R. allegedly passed to the CIA included a list of all BND agents abroad, a summary of an eavesdropped phone call between former U.S. Secretary of State Hillary Rodham Clinton and former U.N. Secretary-General Kofi Annan, as well as a draft counter-espionage strategy. A spokeswoman for the federal prosecutors’ office declined to comment on the report.
If convicted, Markus R. could face between one and 15 years in prison.
Associated Press By FRANK JORDANS
August 20, 2015 11:07 AM
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Deliberate Deception Washington Gave Answer Long Ago in NSA CaseOctober 16, 2015
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For months, the German government sought to create the impression it was still waiting for an answer from the US on whether it could share NSA target lists for spying with a parliamentary investigation. The response came months ago.
The order from Washington was unambiguous. The United States Embassy in Berlin didn’t want to waste any time and moved to deliver the diplomatic cable without delay. It was May 10, 2015, a Sunday — and even diplomats aren’t crazy about working weekends. On this day, though, they had no other choice. James Melville, the embassy’s second-in-command, hand delivered the mail from the White House to Angela Merkel’s Chancellery at 9 p.m.
The letter that Melville handed over to Merkel’s staff contained the long-awaited answer to how the German federal government could proceed with highly classified lists of NSA spying targets. The so-called “selector” lists had become notorious in Germany and the subject of considerable grief for Merkel because her foreign intelligence agency, the BND, may have helped the NSA to spy on German firms as a result of them. The selector lists, which were fed into the BND’s monitoring systems on behalf of the NSA, are reported to have included both German and European targets that were spied on by the Americans.
The letter put the German government in a very delicate position. The expectation had been that the US government would flat out refuse to allow officials in Berlin to present the lists to members of the federal parliament, which is currently investigating NSA spying in Germany, including the eavesdropping of Merkel’s own mobile phone. But that wasn’t the case. Instead, the Americans delivered a more differentiated letter, making it all the more interesting.
Canned Answers
Nevertheless, the German government remained silent about the letter’s existence. It disposed of all queries by saying that talks with the US on how to deal with the lists were still ongoing. The government kept giving the same reply whenever journalists from SPIEGEL or other media asked if it had received an answer from the Americans.
On May 11, for example, one day after Chancellery officials received the letter, Merkel’s spokesman Steffen Seibert responded to a query by saying: “The heads of the Parliamentary Control Panel (responsible for parliamentary oversight of Germany’s intelligence agencies) and the NSA investigative committee are all being informed about all relevant things in the context of this consultation process.” Is it not relevant when the US government provides its first official response to the Germans’ request to present the lists to parliament?
Two days later, on May 13, Seibert was asked explicitly by a reporter whether there had been any new developments on the NSA issue. “I have nothing new to report,” the government spokesman answered. At the very least, his reply was a deliberate deception of the public by the government. The letter, after all, didn’t come from just anyone — it came from US President Barack Obama’s White House chief of staff, Denis McDonough. A letter from such a high-ranking official is most certainly a new development. When questioned by SPIEGEL on the matter, the German government responded that “it would not publicly comment on confidential communications with foreign parties.”
Several sources familiar with the contents of the letter claim that in it, Obama’s people express their great respect for the parliamentary oversight of intelligence services and also accept that the committee will learn more about the NSA target list. At the same time, the letter also includes the decisive requirement: that the German government had to make sure no information contained in the target lists went public.
Keeping the Public in the Dark
The demand created a dilemma for the government. It meant, on the one Hand, that Merkel’s Chancellery could no longer hide behind the Americans as an excuse to withhold the information from parliament. On the other hand, the Chancellery didn’t want to take the risk of sharing the lists with members of the Bundestag because doing so, they worried, would create the risk that someone might then leak them to the media.
Merkel and her people instead deliberately kept German citizens and members of parliament in the dark about the Americans’ position. Almost two weeks after receipt of the letter from Washington, Merkel’s chief of staff, Chancellery Minister Peter Altmaier, informed the heads of the NSA investigative committee in a highly confidential meeting of an answer by the Americans, but he implied it had been vague, and there was no mention of any willingness on the part of the US government to allow the German parliament to clarify the issue. Instead, Altmaier argued that Washington had listed a number of legal concerns. He said it was unlikely further discussions would lead to any green light.
When the German weekly Die Zeit reported 10 days ago that the Americans had given their okay for the release of the lists, Altmaier responded: “We could have spared ourselves a difficult debate if permission to pass (the lists) on had actually been given by the US.” Altmaier clearly attempted to skirt the question of whether the US had made any statements on the issue.
Officials in the Chancellery are now doing their best to portray the McDonough letter as a kind of kick-off in German-American consultations on how to deal with the selector lists. After receiving the letter, Chancellery Minister Altmaier had a number of exchanges with his US counterpart by phone and email. In addition, Klaus-Dieter Fritsche, the Chancellery’s intelligence coordinator, also spoke several times with the Americans.
Berlin’s approach to the negotiations says quite a bit about the outcome one should expect. Officially, the German government is asking for permission to release the selector lists without the application of any restrictions by the US government. It had to have been clear to everyone involved that a demand like that would be unrealistic, but in this instance, the government didn’t want to risk making any mistakes. Within the Chancellery, officials then agreed that any time they were approached with questions, they would always answer that the consultations were still in progress — even if a decision had already been made.
Pushback from the Opposition
“The Federal Chancellery is doing exactly the opposite of what Merkel promised,” criticizes Konstantin von Notz, the Green Party’s representative on the NSA investigative committee. “Instead of clearing things up, things are being concealed behind the scenes, also using improper means.”
As the course of the NSA scandal showed, Merkel and her people already have practice when it comes to cover-up attempts. During her election campaign in 2013, Merkel created the impression for months that there was a chance Germany might be able to reach a no-spy agreement with the US. Throughout, the White House signaled behind the scenes that it would never agree to one, but the German government told the public nothing about these discussions.
Now, a special ombudsman is supposed to steer the government out of the difficult situation in which it finds itself. It’s an idea that originated with Altmaier. Rather than providing the selector lists to the NSA investigative committee in parliament, they will instead be viewed by Kurt Graulich, a former justice with the Federal Administrative Court. Altmaier’s hope is that this path will prevent details from being leaked to the press.
The opposition parties in parliament are against the idea. And why shouldn’t they be? In recent years, the Chancellery has done everything in its power to downplay spying by US intelligence services on Germany. Altmaier’s predecessor, Ronald Pofalla, even went so far in August 2013 as to say that the NSA scandal had been “cleared up.” The revelation, arguably the biggest, that Merkel’s own mobile phone had been tapped by the NSA followed two months later. Now the Green and Left parties want to prevent the government from choosing its own inspector. They are considering a legal challenge at the Federal Constitutional Court to stop Merkel’s government.
08/21/2015 07:44 PM
By Matthias Gebauer, René Pfister and Holger Stark
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An American Tip to German Spies Points to a More Complex RelationshipOctober 16, 2015
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BERLIN — In the summer of 2011, American intelligence agencies spied on a senior German official who they concluded had been the likely source of classified information being leaked to the news media.
The Obama administration authorized the top American spy in Germany to reveal to the German government the identity of the official, according to German officials and news media reports. The decision was made despite the risk of exposing that the United States was monitoring senior national security aides to Chancellor Angela Merkel.
The tip-off appears to have led to a senior German intelligence official being barred from access to sensitive material. But it also raises suspicions that Ms. Merkel’s government had strong indications of the extent of American surveillance at least two years before the disclosures by Edward J. Snowden, which included the number of a cellphone used by the chancellor.
The decision by the United States to risk disclosing a surveillance operation against a close ally indicates the high level of concern over the perceived security breach. It is unclear, however, what that information might have been or if it involved intelligence provided to Germany by the United States.
The German newsmagazine Der Spiegel reported Friday that it believed the American effort to expose the German intelligence official arose from conversations by its own journalists. It filed a complaint with the federal prosecutor in Germany over espionage activity and a violation of Germany’s data protection laws. The prosecutor’s office declined to comment, other than to confirm that the filing had been received.
In Washington, a spokesman for the National Security Council, Ned Price, declined on Friday to comment on the reported surveillance other than to indicate that the government does not spy on foreign journalists. “The United States is not spying on ordinary people who don’t threaten our national security,” Mr. Price said.
The disclosure is the latest intelligence revelation to shake the alliance, even though it is unclear that the National Security Agency actively listened to Ms. Merkel’s calls. Among other actions that widened the rift, the Germans last summer expelled the then-C.I.A. chief. And this week material uncovered by the antisecrecy group WikiLeaks suggested that the Americans had been spying on their German allies back to the 1990s.
The first hints emerged in the German media this year. The Bild am Sonntag newspaper reported that Hans Josef Vorbeck, a deputy director of the chancellery’s intelligence division, had been “put out in the cold” in 2011 after the then-C.I.A. station chief in Berlin gave information to Mr. Vorbeck’s boss, Günter Heiss. Der Spiegel said Mr. Heiss was specifically told of contacts with its journalists.
Mr. Heiss, a quiet but powerful figure in German intelligence activities, was questioned for nearly six hours at an open hearing of a German parliamentary committee on Thursday. Mr. Heiss was particularly reticent when asked about Mr. Vorbeck. He repeatedly declined to answer questions about him, challenging the mandate of the committee to pose such queries, and arguing that he was not allowed to discuss a third party in public.
Konstantin von Notz, a lawmaker for the opposition Green Party, which has been vocal in its criticism of Ms. Merkel and the German handling of alleged American espionage, accused Mr. Heiss of hiding behind a “cascade” of excuses.
Eventually, Hans-Christian Ströbele, a longtime lawmaker for the Greens, asked Mr. Heiss whether he ever had a “concrete suspicion” that Mr. Vorbeck was leaking classified information. Mr. Heiss said there was no “concrete suspicion” that would have led to “concrete action.” He indicated the matter had been discussed in the chancellery, but declined to give specifics.
But when asked whether Mr. Vorbeck had been the target of spying, Mr. Heiss declared: “No. That much I can say.”
In a report in the edition it published on Saturday, Der Spiegel said Mr. Heiss had learned of the suspicions against Mr. Vorbeck in the summer of 2011, when invited by the C.I.A. station chief to take a walk.
Appearing before the committee last month, Guido Müller, a senior intelligence official, at first said he could not recall Mr. Vorbeck’s transfer to a lower-level job. Mr. Müller then said he could remember it only if testifying behind closed doors.
When he appeared before the committee, two days shy of his 64th birthday, Mr. Vorbeck himself was cagey. When Mr. von Notz raised the Bild am Sonntag reports and asked for more detail, the demoted intelligence officer replied that he “did not know much more than what has been in the papers,” according to a transcript on a live-blog at netzpolitik.org, a website that tracks intelligence matters.
André Hahn, a lawmaker for the opposition Left party, asked Mr. Vorbeck whether he had a good relationship with Mr. Heiss — “at first,” Mr. Vorbeck answered — and whether he had ever been charged with betraying secrets. “Not then and not now,” Mr. Vorbeck replied, according to the netzpolitik blog.
Mr. Vorbeck is suing the government for material damages he said he suffered as a result of being transferred to a senior archival post concerning the history of German intelligence. His lawyer declined to return a call seeking comment or access to his client.
The dimensions of German anger over American espionage have been evidenced in public opinion polls and in protests against a possible trans-Atlantic trade pact. German officials have talked about creating an internal Internet so that communications among Germans do not have to pass outside the country.
What makes these disclosures different is that they suggest that German publications have been either direct or indirect targets of American surveillance. “Spiegel suspects spying by U.S. secret services,” the online edition of the respected weekly Die Zeit reported Friday.
The latest disclosures by WikiLeaks — a summary of an October 2011 conversation Ms. Merkel had with an adviser about the debt crisis in Greece, a document from her senior adviser on European affairs, plus a list of 69 telephone numbers of important ministries and senior officials that appeared to date back to the 1990s — had already prompted Ms. Merkel’s chief of staff on Thursday to invite the United States ambassador, John B. Emerson, to explain.
A government statement following that meeting did not confirm the material, but made plain that violations of German laws would be prosecuted. The government defended its heightened counterintelligence operations, hinting at the depth of anger with the United States.
Steffen Seibert, the German government spokesman, referred inquiries on Friday to another government spokesman who said he could not be identified by name. He reiterated that the government did not comment on personnel moves, and that it reported on intelligence services only to the relevant supervisory committee in Parliament.
The spokesman added in an email that Mr. Heiss had testified on Thursday that there was no reason to take disciplinary or other action regarding Mr. Vorbeck.
Alison Smale and Melissa Eddy reported from Berlin, David E. Sanger from Vienna and Eric Schmitt from Washington.
By ALISON SMALE, MELISSA EDDY, DAVID E. SANGER and ERIC SCHMITTJULY 3, 2015
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© 2015 The New York Times Company
Germany trades citizens’ metadata for NSA’s top spy softwareOctober 16, 2015
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Spies keen to use XKeyscore, less keen to tell German government or citizens.
In order to obtain a copy of the NSA’s main XKeyscore software, whose existence was first revealed by Edward Snowden in 2013, Germany’s domestic intelligence agency agreed to hand over metadata of German citizens it spies on. According to documents seen by the German newspaper Die Zeit, after 18 months of negotiations, the US and Germany signed an agreement in April 2013 that would allow the Federal Office for the Protection of the Constitution (Bundesamtes für Verfassungsschutz—BfV) to obtain a copy of the NSA’s most important program and to adopt it for the analysis of data gathered in Germany.
This was a lower level of access compared to the non-US “Five Eyes” nations—the UK, Australia, Canada, and New Zealand—which had direct access to the main XKeyscore system. In return for the software, the BfV would “to the maximum extent possible share all data relevant to NSA’s mission.” Interestingly, there is no indication in the Die Zeit story that the latest leak comes from Snowden, which suggests that someone else has made the BfV’s “internal documents” available.
Unlike Germany’s foreign intelligence service, the Bundesnachrichtendienst (BND), the domestic-oriented BfV does not employ bulk surveillance of the kind also deployed on a vast scale by the NSA and GCHQ. Instead, it is only allowed to monitor individual suspects in Germany and, even to do that, must obtain the approval of a special parliamentary commission. Because of this targeted approach, BfV surveillance is mainly intended to gather the content of specific conversations, whether in the form of e-mails, telephone exchanges, or even faxes, if anyone still uses them. Inevitably, though, metadata is also gathered, but as Die Zeit explains, “whether the collection of this [meta]data is consistent with the restrictions outlined in Germany’s surveillance laws is a question that divides legal experts.”
The BfV had no problems convincing itself that it was consistent with Germany’s laws to collect metadata, but rarely bothered since—remarkably—all analysis was done by hand before 2013, even though metadata by its very nature lends itself to large-scale automated processing. This explains the eagerness of the BfV to obtain the NSA’s XKeyscore software after German agents had seen its powerful metadata analysis capabilities in demonstrations.
It may also explain the massive expansion of the BfV that the leaked document published by Netzpolitik had revealed earlier this year. As Die Zeit notes, the classified budget plans “included the information that the BfV intended to create 75 new positions for the ‘mass data analysis of Internet content.’ Seventy-five new positions is a significant amount for any government agency.”
FURTHER READING
GERMANY’S TOP PROSECUTOR FIRED OVER NETZPOLITIK “TREASON” PROBE
Heads begin to roll, but the investigation has not yet been dropped.
The BfV may have been keen to deploy XKeyscore widely, but it wasn’t so keen to inform the German authorities about the deal with the NSA. Peter Schaar, who was data protection commissioner at the time, told Die Zeit: “I knew nothing about such an exchange deal [of German metadata for US software].” He says that he only discovered that the BfV was using XKeyscore when he asked the surveillance service explicitly after reading about the program in Snowden’s 2013 revelations. The same is true for another key oversight body: “The Parliamentary Control Panel learned that the BfV had received XKeyscore software and had begun using it. But even this very general briefing was only made after the panel had explicitly asked following the Snowden revelations,” according to Die Zeit.
This post originated on Ars Technica UK
by Glyn Moody (UK) – Aug 27, 2015 5:32pm CEST
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© 2015 Condé Nast
New WikiLeaks Revelations: NSA Targeted Phones of All of German Chancellor Angela Merkel’s Top AidesOctober 16, 2015
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BERLIN — WikiLeaks on Wednesday published a new list of German phone numbers it claims showed the U.S. National Security Agency targeted phones belonging to Chancellor Angela Merkel’s close aides and chancellery offices for surveillance.
Wednesday’s publication came a week after WikiLeaks released a list of numbers it said showed the NSA targeted officials at various other German ministries and elsewhere. That rekindled concerns over U.S. surveillance in Germany after reports two years ago that Merkel’s own cellphone was targeted.
Merkel’s chief of staff last week asked the U.S. ambassador to a meeting and told him that German law must be followed.
There was no immediate comment from the German government on the latest publication.
The list includes a cellphone number attributed to Ronald Pofalla, Merkel’s chief of staff from 2009-13; a landline number that appears to belong to the leader of Merkel’s parliamentary caucus; various other connections at Merkel’s office; and a cellphone number for the chancellor that WikiLeaks says was used until 2013.
It was unclear when exactly the partially redacted list of 56 German phone numbers dates from and it wasn’t immediately possible to confirm the accuracy of that and other documents released by WikiLeaks.
Those documents, WikiLeaks said, are NSA reports based on interceptions — including one from 2009 that details Merkel’s views on the international financial crisis and another from 2011 summarizing advisers’ views on plans for the eurozone’s rescue fund.
According to the secret-spilling site, the list of phone numbers was updated for more than a decade after 2002 and a “close study” of it shows it evolved from an earlier target list dating back into the 1990s.
July 8, 2015
Associated Press
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XKeyscore: A Dubious Deal with the NSAOctober 16, 2015
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Internal documents show that Germany’s domestic intelligence agency, the BfV, received the coveted software program XKeyscore from the NSA – and promised data from Germany in return.
The agents from the Federal Office for the Protection of the Constitution (BfV), Germany’s domestic intelligence agency, were deeply impressed. They wanted to be able to do that too. On Oct. 6, 2011, employees of the US intelligence agency NSA were in the Bavarian town of Bad Aibling to demonstrate all that the spy software XKeyscore could do. To make the demonstration as vivid as possible, the Americans fed data into their program that the BfV had itself collected during a warranted eavesdropping operation. An internal memo shows how enthusiastic the German intelligence agents were: Analyzing data with the help of the software, the memo reads in awkward officialese, resulted in “a high recognition of applications used, Internet applications and protocols.” And in the data, XKeyscore was able to “recognize, for example, Hotmail, Yahoo or Facebook. It was also able to identify user names and passwords.” In other words, it was highly effective.
It was far beyond the capabilities of the BfV’s own system. In response, then-BfV President Heinz Fromm made a formal request five months later to his American counterpart, NSA head Keith Alexander, for the software to be made available to the German intelligence agency. It would, he wrote, superbly complement the current capabilities for monitoring and analyzing Internet traffic.
But fully a year and a half would pass before a test version of XKeyscore could begin operating at the BfV facility in the Treptow neighborhood of Berlin. It took that long for the two agencies to negotiate an agreement that regulated the transfer of the software in detail and which defined the rights and obligations of each side.
The April 2013 document called “Terms of Reference,” which ZEIT ONLINE and DIE ZEIT has been able to review, is more than enlightening. It shows for the first time what Germany’s domestic intelligence agency promised their American counterparts in exchange for the use of the coveted software program. “The BfV will: To the maximum extent possible share all data relevant to NSA’s mission,” the paper reads. Such was the arrangement: data in exchange for software.
It was a good deal for the BfV. Being given the software was a “proof of trust,” one BfV agent exulted. Another called XKeyscore a “cool system.” Politically and legally, however, the accord is extremely delicate. Nobody outside of the BfV oversees what data is sent to the NSA in accordance with the “Terms of Reference,” a situation that remains unchanged today. Neither Germany’s data protection commissioner nor the Parliamentary Control Panel, which is responsible for oversight of the BfV, has been fully informed about the deal. “Once again, I have to learn from the press of a new BfV-NSA contract and of the impermissible transfer of data to the US secret service,” complains the Green Party parliamentarian Hans-Christian Ströbele, who is a member of the Parliamentary Control Panel. The Federal Office for the Protection of the Constitution, for its part, insists that it has adhered strictly to the law.
SOFTWARE GEGEN DATEN
Interne Dokumente belegen, dass der Verfassungsschutz vom amerikanischen Geheimdienst NSA die begehrte Spionagesoftware XKeyscore bekam. Dafür versprachen die Verfassungsschützer, so viele Daten aus deutschen G-10-Überwachungsmaßnahmen an die NSA zu liefern, wie möglich.
Lesen Sie dazu:
Der Datendeal: Was Verfassungsschutz und NSA miteinander verabredeten – was Parlamentarier und Datenschützer dazu sagen
Read the english version here: A Dubious Deal with the NSA
Dokument: Die Übereinkunft zwischen Verfassungsschutz und NSA im Wortlaut
Read the english version here: XKeyscore – the document
Die Software: Der Datenknacker “Poseidon” findet jedes Passwort
The data in question is regularly part of the approved surveillance measures carried out by the BfV. In contrast, for example, to the Bundesnachrichtendienst (BND), Germany’s foreign intelligence agency, the BfV does not use a dragnet to collect huge volumes of data from the Internet. Rather, it is only allowed to monitor individual suspects in Germany — and only after a special parliamentary commission has granted approval. Because such operations necessarily imply the curtailing of rights guaranteed by Article 10 of Germany’s constitution, they are often referred to as G-10 measures. Targeted surveillance measures are primarily intended to turn up the content of specific conversations, in the form of emails, telephone exchanges or faxes. But along the way, essentially as a side effect, the BfV also collects mass quantities of so-called metadata. Whether the collection of this data is consistent with the restrictions outlined in Germany’s surveillance laws is a question that divides legal experts. Well-respected constitutional lawyers are of the opinion that intelligence agencies are not allowed to analyze metadata as they see fit. The agencies themselves, naturally, have a different view.
It is clear, after all, that metadata also enables interesting conclusions to be drawn about the behavior of those under surveillance and their contacts, just as, in the analog world, the sender and recipient written on an envelope can also be revealing, even if the letter inside isn’t read. Those who know such data can identify communication networks and establish movement and behavioral profiles of individuals. Prior to 2013, Germany’s domestic intelligence agency was only able to analyze metadata by hand — and it was rarely done as a result. But that changed once the agency received XKeyscore. The version of the software obtained by the BfV is unable to collect data on the Internet itself, but it is able to rapidly analyze the huge quantities of metadata that the agency has already automatically collected. That is why XKeyscore is beneficial to the BfV. And, thanks to the deal, that benefit is one that extends to the NSA.
In practice, it assumedly works as follows: When an Islamist who is under surveillance by the BfV regularly receives calls from Afghanistan, for example, then the telephone number is likely exactly the kind of information that is forwarded on to the NSA. That alone is not necessarily cause for concern; after all, combatting terrorism is the goal of intelligence agency cooperation. But nobody outside of the BfV knows whose data, and how much of it, is being shared with the NSA. Nobody can control the practicalities of the data exchange. And it is completely unclear where political responsibility lies.
In 2013 alone, the BfV began 58 new G-10 measures and continued 46 others from the previous year. Who was targeted? What information was passed on to the NSA? Was information pertaining to German citizens also shared? When confronted with such questions, the BfV merely responded: “The BfV is unable to publicly comment on the particulars of the cooperation or on the numbers of data collection operations.”
How important XKeyscore has become for the BfV can also be seen elsewhere. Not long ago, the website Netzpolitik.org published classified budget plans for 2013 which included the information that the BfV intended to create 75 new positions for the “mass data analysis of Internet content.” Seventy-five new positions is a significant amount for any government agency. A new division called 3C was to uncover movement profiles and contact networks and to process raw data collected during G-10 operations. The name XKeyscore does not appear in the documents published by Netzpolitik.org. But it is reasonable to suspect that the new division was established to deploy the new surveillance software.
Germany’s domestic intelligence agency is itself also aware of just how sensitive its deal with the Americans is. Back in July 2012, a BfV division warned that even the tests undertaken with XKeyscore could have “far-reaching legal implications.” To determine the extent of the software’s capabilities, the division warned, employees would have to be involved who didn’t have the appropriate security clearance to view the data used in the tests. The BfV has declined to make a statement on how, or whether, the problem was solved.
Germany’s data protection commissioner was apparently not informed. “I knew nothing about such an exchange deal,” says Peter Schaar, who was data protection commissioner at the time. “I am also hearing for the first time about a test with real data.” He says he first learned that BfV was using XKeyscore after he asked of his own accord in 2013 — in the wake of revelations about the program from whistleblower Edward Snowden.
Schaar is of the opinion that the agency was obliged to inform him. Because real data was used during the tests, Schaar says, it constituted data processing. The BfV, by contrast, is of the opinion that the use of XKeyscore has to be controlled solely by the G-10 commission. It is a question that has long been the source of contention. In testimony before the parliamentary investigative committee that is investigating NSA activities in Germany, Schaar has demanded that the G-10 law be more clearly formulated to remove the ambiguity.
The fact that the BfV recognized the problems with its NSA cooperation can be seen elsewhere in the files as well. During the negotiations over the XKeyscore deal, the BfV noted: “Certain NSA requests … cannot be met insofar as German law prevents it.” But the Americans insisted that the software finally be “used productively.” The NSA wants “working results,” the German agents noted. There is, they wrote, apparently “high internal pressure” to receive information from the Germans.
Ultimately, the BfV arrived at the conclusion that transferring information obtained with the help of XKeyscore to the NSA was consistent with German law. Insights gathered by way of G-10 operations were already being “regularly” shared with “foreign partner agencies.” That, at least, is what the BfV declared to the German Interior Ministry in January 2014. Furthermore, the agency declared, a special legal expert would approve each data transfer.
That, it seems, was enough oversight from the perspective of the BfV. The agency apparently only partially informed its parliamentarian overseers about the deal. The Parliamentary Control Panel learned that the BfV had received XKeyscore software and had begun using it. But even this very general briefing was only made after the panel had explicitly asked following the Snowden revelations. The deal between the intelligence agencies, says the Green Party parliamentarian Ströbele, “is undoubtedly an ‘occurrence of particular import,’ about which, according to German law, the German government must provide sufficient information of its own accord.” He intends to bring the issue before the Parliamentary Control Panel. The NSA investigative committee in German parliament will surely take a closer look as well.
Translated by Charles Hawley
Von Kai Biermann und Yassin Musharbash
26. August 2015, 18:11 Uhr
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Wikileaks: ‘Massive’ NSA spying on top German officialsOctober 16, 2015
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Wikileaks says its latest release of documents shows the wide reach of economic espionage conducted by the NSA in Germany. Documents released by the whistleblowers suggest an intense interest in the Greek debt crisis.
A new batch of documents released by Wikileaks on Wednesday purports to show the extent to which the spying conducted by the US National Security Agency (NSA) on German officials was economic in nature , as opposed to being focused on security issues.
As far back as the late 1990s, the phone numbers of officials in the German Ministry of Finance, including sometimes the ministers themselves, were targeted by NSA spies, according to a Wikileaks press release. The list of high priority targets for Germany are mostly telephone numbers within the finance ministry, some within the ministry of agriculture, a few within offices responsible for European policy, and advisors who assisted Merkel ahead of G7 and WTO meetings. One of the targets was within the European Central Bank itself.
NSA interest in the course of Greek bailout
Some of the espionage also dealt with the handling of the Greek debt crisis, particularly in “intercepted talk between Chancellor Merkel and her assistant, the Chancellor talks about her views on solutions to the Greek financial crisis and her disagreement with members of her own cabinet, such as Finance Minister Wolfgang Schäuble, on matters of policy.”
The NSA was also interested in Merkel’s discussions of “the positions of French leaders, and of the heads of the key institutions of the Troika: European Commission President Jose Manuel Barroso, European Central Bank President Jean-Claude Trichet and IMF Director Christine Lagarde,” with regard to the Greece’s bailout issues.
This intercept, which is dated to October 2011, is classified as highly sensitive, “two levels above top secret.” Despite this, it was still cleared for distribution among the “US-led ‘Five Eyes’ spying alliance of UK, Canada, Australia and New Zealand.”
Wikileaks also says that the NSA was given a German intercept gathered by British Intelligence (GCHQ), which “details the German government’s position ahead of negotiations on a EU bailout plan for Greece.”
“The report refers to an overview prepared by German Chancellery Director-General for EU Affairs Nikolaus Meyer-Landrut. Germany was, according to the intercept, opposed to giving a banking license to the European Financial Stability Facility (EFSF), however it would support a special IMF fund into which the BRICS nations would contribute to bolster European bailout activities.”
Julian Assange, Wikileaks’ embattled editor-in-chief, made a statement on Wednesday’s release, saying that it “further demonstrates that the United States’ economic espionage campaign extends to Germany and to key European institutions and issues such as the European Central Bank and the crisis in Greece.”
“Would France and Germany have proceeded with the BRICS bailout plan for Greece if this intelligence was not collected and passed to the United States – who must have been horrified at the geopolitical implications?” he asked.
The “Süddeutsche Zeitung” daily was given access to the leaked documents. It reports that a spokesman for the German government said Berlin is not familiar enough with the information published by Wikileaks to offer an analysis or response.
es/gsw
01.07.2015
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Selektorenliste der NSA Welche Nummern der Kanzlerin die NSA abhörteOctober 16, 2015
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Anhand der Telefonnummern in dieser Selektorenliste wird deutlich, dass die Ausspähung durch die NSA beispielsweise auch die Telefone von Ronald Pofalla, Peter Altmaier und Volker Kauder umfasste.
Der amerikanische Nachrichtendienst hat die deutsche Politik weitaus systematischer ausgespäht als bisher bekannt – und das seit Jahrzehnten.
Neue Dokumente der Enthüllungsplattform Wikileaks belegen, dass auch die Regierungen der Kanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder von der NSA belauscht wurden.
Bund und Berlin ziehen Bilanz zu HauptstadtbautenBild vergrößern
Das Kanzleramt in Berlin steht im Mittelpunkt der neuen Wikileaks-Enthüllungen. (Foto: dpa)
Diese Erkenntnisse können aus den neuen Enthüllungen gewonnen werden:
Die neuen Wikileaks-Enthüllungen katapultieren die Diskussion in eine neue Höhe. Es geht darin um das Kanzleramt – es wurde über Jahrzehnte von der NSA ausgespäht, in Bonn und in Berlin. Die Liste umfasst 56 Anschlüsse und wurde von Wikileaks am Mittwochabend ins Netz gestellt. SZ, NDR und WDR konnten sie vorab prüfen.
Die Regierungen von Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Angela Merkel waren alle im Visier des amerikanischen Nachrichtendienstes. Die halbe Mannschaft von Ex-Kanzler Schröder steht auf der Liste. Bodo Hombach, der für eine kurze Zeit Kanzleramtsminister war und schwierige Operationen in Nahost auszuführen hatte, ist ebenso aufgeführt wie der sicherheitspolitische Berater Michael Steiner und Schröders Mann für die Weltwirtschaftsgipfel, Klaus Gretschmann.
Etwa zwei Dutzend Nummern der Bundeskanzlerin stehen auf der Liste. Darunter ihre Handynummer, die mindestens bis Ende 2013 gültig war; ihre Büronummer; eine ihr zugeschriebene Nummer in der CDU-Bundesgeschäftsstelle und ihre Faxnummern; auch ihr enger Vertrauter Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, war Ziel der NSA.
Auch Merkels ehemaliger Kanzleramtsminister Ronald Pofalla steht auf der Liste. Es findet sich darauf seine bis heute aktive Handynummer.
Auffällig ist, dass die Abteilung 2 des Kanzleramts, die für Außen- und Sicherheitspolitik zuständig ist, oft vorkommt. Auch der Bereich Wirtschaftspolitik ist stark vertreten, ebenso Abteilung 6 – sie ist für den Bundesnachrichtendienst zuständig.
Vorige Woche hatte Wikileaks erste Unterlagen der NSA veröffentlicht, die Deutschland betreffen. Drei Bundesministerien – das Wirtschafts-, das Landwirtschafts- und das Finanzministerium – standen dabei im Mittelpunkt.
Lesen Sie mehr zu den neuen Wikileaks-Enthüllungen in der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.
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Ihr Forum
Wie sollte sich Merkel angesichts der jüngsten Wikileaks-Enthüllungen verhalten?
Die NSA hat Wikileaks-Dokumenten zufolge über Jahrzehnte das Bundeskanzleramt abgehört. Betroffen von den Spähangriffen waren die Regierungen von Bundeskanzlerin Merkel sowie die ihrer Vorgänger Schröder und Kohl. Das Ausmaß des Lauschangriffs ist damit deutlich größer als bislang angenommen. Ihr Forum
Helmut Kohl mit Gerhard Schröder im Bundestag, 1999
Tatort Kanzleramt
Kurzer Draht zur Macht
Die NSA hat die deutsche Politik weitaus systematischer ausgespäht als bisher bekannt – und das seit Jahrzehnten. Neue Dokumente von Wikileaks belegen, dass auch die Kanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder belauscht wurden.
Kohl NSA
Wikileaks-Dokumente
Von Kohl bis Merkel – die NSA hörte mit
Wikileaks-Dokumente belegen: Jahrzehntelang hat der US-Geheimdienst das Kanzleramt ausgeforscht. Auch die Telefone von Ronald Pofalla, Peter Altmaier und Volker Kauder wurden angezapft.
9. Juli 2015, 06:11 Uhr
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Neue Dokumente von WikiLeaks Kanzleramt schon seit Kohl-Ära im NSA-VisierOctober 16, 2015
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Die NSA hat nach Informationen von WikiLeaks schon seit Jahrzehnten das Bundeskanzleramt abgehört. Das zeigen neue Dokumente, die NDR, WDR und SZ vor Veröffentlichung einsehen konnten. Betroffen waren demnach neben Kanzlerin Merkel auch ihre Vorgänger Schröder und Kohl.
Noch in der vergangenen Woche hatten der Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt, Günter Heiß, und der ehemalige Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) bei einer Befragung im NSA-Untersuchungsausschuss abgewiegelt. Auf die Frage, ob Merkels Handy abgehört worden sei, sagte Heiß, es gebe Indizien dafür. Es könne aber auch sein, dass ein Gespräch “zufällig” abgehört worden sei, als ein “Beifang” etwa bei einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin. Pofalla sagte, er halte es bis heute für nicht bewiesen, dass das Handy der Kanzlerin abgehört worden sei. Der “Spiegel” hatte 2013 erstmals über diesen Verdacht berichtet.
Nun liegen die neuen WikiLeaks-Dokumente vor – eine Liste mit 56 Telefonnummern, darunter Merkels Handy-Nummer, die sie bis mindestens Ende 2013 genutzt hat. Die Nummern stammen offenbar aus einer Datenbank der NSA, in der Abhörziele erfasst sind. Und in dieser Liste findet sich nicht nur Merkels alte Mobilnummer, sondern auch mehr als ein Dutzend weiterer Festnetz-, Handy- und Faxanschlüsse aus ihrem direkten Umfeld – darunter die Durchwahl ihrer Büroleiterin im Kanzleramt, Beate Baumann, ihres Stellvertreters sowie weitere Nummern aus dem Kanzlerbüro.
Eine Liste mit Telefonnummern von Wikileaks galerieWikiLeaks hat eine Liste mit Telefonnummern und Namen aus dem Bundeskanzleramt veröffentlicht, die offenbar aus einer Datenbank mit Abhörzielen der NSA stammen [die letzten Ziffern wurden von der Redaktion unkenntlich gemacht].
Außerdem steht der Name des Unions-Fraktionschefs Volker Kauder, einem engen Vertrauten von Merkel, samt einer Nummer im Bundestag auf der Liste und eine Merkel zugeordnete Nummer in der CDU-Bundesgeschäftsstelle. Auch die aktuelle Handy-Nummer von Ronald Pofalla ist in der NSA-Datenbank erfasst. Er hatte es anscheinend schon geahnt. In der Sitzung des NSA-Untersuchungsausschusses wies ihn jemand darauf hin, dass seine Nummer bislang nicht aufgetaucht sei. Pofallas Antwort: “Kommt noch.”
Gezieltes Vorgehen der NSA
Die Liste zeigt, dass die NSA offenbar sehr gezielt vorgegangen ist. Außer der Kanzlerin und ihrem Büro umfasst sie vor allem Nummern und Namen von der Leitung des Bundeskanzleramts sowie von den Abteilungen 2, 4 und 6 – zuständig für Außen- und Sicherheitspolitik, Wirtschaftspolitik und die Nachrichtendienste. Selbst die Telefonzentrale des Kanzleramts inklusive der Faxnummer wurde offenbar ausspioniert. Von wann die Liste stammt, ist nicht bekannt. Viele der aufgeführten Nummern sind bis heute aktuell, andere – teils noch aus Bonner Zeiten – sind anscheinend veraltet.
Mitarbeiter von Kohl und Schröder im Visier
Wann der US-Geheimdienst den Lauschangriff auf das Zentrum der deutschen Regierung gestartet hat, ist nicht klar. Aber einiges deutet daraufhin, dass auch Mitarbeiter von Merkels Vorgängern abgehört wurden. Die ersten Ziele hat die NSA offenbar bereits vor mehr als 20 Jahren in die Datenbank aufgenommen und in den folgenden Jahren stetig erweitert. Unter anderem findet sich eine alte Bonner Nummer mit dem Eintrag “DR LUDEWIG CHIEF OF DIV 4” in der Liste. Dr. Johannes Ludewig leitete von 1991 bis 1994 die Wirtschaftsabteilung des Kanzleramts, die Abteilung 4. Danach wechselte er ins Wirtschaftsministerium. Ausgespäht wurde offenbar auch ein persönlicher Referent des damaligen CDU-Staatsministers Anton Pfeiffer, ein enger Vertrauter von Helmut Kohl.
Außerdem stehen unter anderem auf der Liste: Bodo Hombach, der 1998/99 einige Monate lang das Kanzleramt geleitet hat; Schröders sicherheitspolitischer Berater Michael Steiner; Klaus Gretschmann, ehemaliger Leiter der Abteilung für Wirtschaftspolitik, der unter anderem die Weltwirtschaftsgipfel für den Kanzler vorbereitet hat; Ernst Uhrlau, von 1998 bis 2005 im Kanzleramt für die Aufsicht über die Nachrichtendienste zuständig.
NSA hörte Kanzleramt offenbar jahrzehntelang ab
tagesthemen 22:15 Uhr, 08.07.2015, S. Buchen/J. Goetz/C. Deker, NDR
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Weitere “streng geheime” Abhörprotokolle veröffentlicht
WikiLeaks hat außer der Telefonliste erneut einige als “streng geheim” eingestufte Abhörprotokolle der NSA veröffentlicht, darunter abgefangene Gespräche von Kanzlerin Merkel unter anderem mit Scheich Muhammad bin Zayid Al Nahyan aus den Vereinigten Arabischen Emiraten aus dem Jahr 2009 über die Situation im Iran. Laut einem weiteren Protokoll – ebenfalls von 2009 – hat sie intern kurz vor dem damals geplanten G20-Gipfel in London Vorschläge der US-Notenbank zur Lösung der Finanzkrise kritisiert. Es ging um “toxische Anlagen”, die in “bad banks” ausgelagert werden sollten. Merkel habe sich skeptisch dazu geäußert, dass Banken sich komplett ihrer Verantwortung entziehen.
Mitte Juni hat Generalbundesanwalt Harald Range ein Ermittlungsverfahren wegen des mutmaßlichen Ausspähens von Merkels Handy eingestellt. Die Vorwürfe seien nicht gerichtsfest nachzuweisen. Beweisdokumente habe die Behörde nicht beschaffen können. Kurz darauf – Anfang Juli – hat Wikileaks erste Abhörprotokolle und eine Liste mit Abhörzielen veröffentlicht, die auf einen umfassenden Lauschangriff der NSA auf die deutsche Regierung hindeuteten.
Bundesregierung prüft Veröffentlichungen
Als Reaktion auf die erste Enthüllung bat die Bundesregierung den US-Botschafter in Deutschland, John B. Emerson, zu einem Gespräch ins Kanzleramt. Die Bundesanwaltschaft prüft nun mögliche neue Ermittlungen wegen der NSA-Aktivitäten. Und in Regierungskreisen hieß es, man wundere sich in dieser Sache über gar nichts mehr. Beschwerden in Washington seien aber offenbar sinnlos. Die Bundesregierung erklärte nun auf Anfrage von NDR, WDR und SZ, die Veröffentlichung aus der vergangenen Woche werde von den zuständigen Stellen geprüft und bewertet, dies dauere an. “Insbesondere da ein Nachweis der Authentizität der veröffentlichten Dokumente fehlt, ist eine abschließende Bewertung derzeit nicht möglich.”
Zu den in den aktuellen Dokumenten aufgeführten Mobilfunknummern will die Bundesregierung nicht öffentlich Stellung nehmen. Eine Sprecher betonte jedoch, dass weiterhin gelte, was der Chef des Bundeskanzleramts, Peter Altmaier, in der vergangenen Woche gegenüber dem US-Botschaft deutlich gemacht habe: “Die Einhaltung deutschen Rechts ist unabdingbar und festgestellte Verstöße werden mit allen Mitteln des Rechtsstaats verfolgt werden. Darüber hinaus wird die für die Sicherheit unserer Bürger unverzichtbare Zusammenarbeit der deutschen und amerikanischen Nachrichtendienste durch derartige wiederholte Vorgänge belastet. Bereits seit dem vergangenen Jahr hat die Bundesregierung ihre Spionageabwehr verstärkt und fühlt sich darin durch die neuesten Veröffentlichungen bestätigt.”
Die US-Regierung hat sich bislang weder offiziell noch inoffiziell zur aktuellen Abhörpraxis in Deutschland geäußert. Nur Kanzlerin Merkel hat nach den ersten Berichten über das Abhören ihres Handys eine Art No-Spy-Garantie von US-Präsident Obama bekommen. Dabei ging es allerdings tatsächlich nur um sie persönlich, stellte der frühere NSA- und CIA-Direktor Michael Hayden in einem “Spiegel”-Interview klar. “Das war kein Versprechen, das für irgendjemand anderes an der Spitze der Bundesregierung gilt.”
Rechercheverbund
Die investigativen Ressorts von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung” kooperieren unter Leitung von Georg Mascolo themen- und projektbezogen. Die Rechercheergebnisse, auch zu komplexen internationalen Themen, werden für Fernsehen, Hörfunk, Online und Print aufbereitet.
Stand: 09.07.2015 09:40 Uhr
Von John Goetz, Janina Findeisen und Christian Baars (NDR)
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© ARD-aktuell / tagesschau.de
WikiLeaks: Steinmeier target of systematic NSA spyingOctober 16, 2015
Van nieuwsblog.burojansen.nl
WikiLeaks has published evidence that the NSA systematically spied on German Foreign Minister Frank-Walter Steinmeier, as well as other officials. The alleged spying reportedly predates the September 11, 2001 attacks.
German Foreign Minister Frank-Walter Steinmeier was reportedly the target of systematic spying by the US National Security Agency (NSA), according to information released Monday by transparency organization WikiLeaks.
WikiLeaks documented an intercepted conversation or phone call held by Steinmeier on November 29, 2005 shortly after he had completed his first official visit to the United States as foreign minister.
It is unclear with whom Steinmeier was speaking at the time, but the subject of the call was the US Central Intelligence Agency’s (CIA) controversial renditions program. It was alleged that the US had used the airspace and airport facilities of cooperating European countries to illegally abduct European citizens and residents in order to interrogate them at secret “black site” prisons.
Steinmeier denied knowledge of the alleged rendition flights in 2005 and according to the intercept, “seemed relieved that he had not received any definitive response from the US secretary of state regarding press reports of CIA flights through Germany to secret prisons in Eastern Europe allegedly used for interrogating terrorism subjects.”
Human rights groups have accused the United States of having used the so-called “extraordinary renditions” in order to interrogate suspected terrorists using methods not allowed in the US itself, including torture.
NSA Symbolbild
WikiLeaks has revealed what appears to be a years-long effort to spy on the German Foreign Ministry
‘Tacit complicity of European governments’
The US has acknowledged that the CIA operated a secret detention program outside its borders, but denied the use of torture. In 2008, Steinmeier again denied Germany had in any way supported the rendition flights at a parliamentary hearing, calling such accusations “utter nonsense.”
“Today’s publication indicates that the NSA has been used to help the CIA kidnap and torture with impunity. For years the CIA was systematically abducting and torturing people, with the tacit complicity of European governments,” WikiLeaks founder Julian Assange said in a statement.
The new documents paint a picture of an apparent years-long NSA effort to spy on the German Foreign Ministry, dating back to before the September 11, 2001 terrorist attacks. The documents reveal a list of 20 phone numbers the NSA targeted for monitoring, two of which were assigned to Steinmeier as well one number potentially assigned to Joschka Fischer, Germany’s vice chancellor and foreign minister from 1998 to 2005.
The German Foreign Ministry has not commented on the latest revelations, which come shortly after WikiLeaks revealed the NSA had allegedly spied on top German politicians for decades .
German Green Party parliamentarian Hans-Christian Ströbele demanded an explanation from the government and secret service in light of the latest revelations.
“They must say what they will do now to resolve the spying and avert damage,” Ströbele said after Monday’s revelations. He also questioned whether Steinmeier in 2006 “actually failed to answer questions regarding US rendition flights over Germany.”
bw/cmk (AFP, dpa)
20.07.2015
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